MSV Duisburg tritt der Initiative Aufstiegsreform bei
MSV Duisburg tritt der Initiative „Aufstiegsreform 2025“ bei – Spieler und Fans setzen starkes Zeichen für gerechtere Aufstiegsregelung
Mit dem MSV Duisburg bekennt sich ein weiterer traditionsreicher Fußballklub zur Initiative „Aufstiegsreform 2025“. Als mittlerweile 42. Verein unterstützt der aktuelle Drittligist das zentrale Anliegen der Reformbewegung: Alle Meister der Regionalligen sollen künftig direkt in die 3. Liga aufsteigen dürfen.
Die Duisburger wurden in der zurückliegenden Spielzeit Meister der Regionalliga West und schafften nur ein Jahr nach dem Abstieg als direkter Aufsteiger die Rückkehr in den Profi-Fußball.
„Wer sich den Meistertitel sichert, muss aufsteigen“
Für MSV-Geschäftsführer Michael Preetz ist klar, dass der derzeitige Zustand dringend reformiert werden muss: „Auch der Meidericher Spielverein ist überzeugt, dass sportlicher Erfolg mit einem verdienten Aufstieg belohnt werden sollte. Wer sich den Meistertitel einer Regionalliga sichert, muss in die 3. Liga aufsteigen. Damit wären Fairness, Planungssicherheit und sportliche Gerechtigkeit im deutschen Ligasystem wiederhergestellt.“
Spieler setzen klares Zeichen in den Stadien – Initiative gewinnt weiter an Dynamik
Gestartet war die Initiative am 12. Februar 2025 mit 16 Vereinen der Regionalliga Nordost. Inzwischen hat sich die Zahl der Unterstützer mehr als verdoppelt. Immer mehr Klubs, Spieler und Fans aus ganz Deutschland schließen sich an – und das mit wachsender Dynamik.
„Die größte Solidaritätsaktion im deutschen Fußball zum Erfolg führen“
Tommy Haeder, Geschäftsstellenleiter des Chemnitzer FC, betont die Geschlossenheit der Bewegung: „Der MSV Duisburg setzt ein weiteres Ausrufezeichen hinter das bundesweite Engagement unserer Reforminitiative. Was sich in den letzten sechs Monaten entwickelt hat, ist längst mehr als ein Symbol – es ist eine gemeinsame Haltung im deutschen Fußball, die niemand mehr ignorieren kann. Spieler, Vereine und Fans von über 40 Traditionsklubs – von der Bundesliga bis zur Oberliga – fordern nicht nur Veränderung, sie gestalten sie aktiv mit. Es geht um Gerechtigkeit, um Respekt für sportliche Leistungen und um die Zukunft des Fußballs in der 4. Liga. Jetzt ist die historische Chance, das Aufstiegsrecht endlich fair zu gestalten. Wenn es uns nicht gelingt, die größte Solidaritätsaktion im deutschen Fußball zum Erfolg zu führen, wird sich an diesem ungerechten System wohl nie etwas ändern.“
Unterstützung durch große Namen – Fanproteste und prominente Beitritte
Die Reforminitiative erfährt weiterhin starken Zulauf. Zuletzt hatte sich mit dem FC Schalke 04 einer der größten und populärsten Vereine Deutschlands angeschlossen. Beim Zweitliga-Eröffnungsspiel der Königsblauen gegen Hertha BSC zeigten die Fans in der voll besetzten Nordkurve vor über 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ein riesiges Spruchband zur Unterstützung der Initiative.
Auch in den Ligen darunter formiert sich Woche für Woche weiterer Zuspruch – aus der Region, aber auch von namhaften Profiklubs. So führten auch am zweiten Spieltag der Regionalliga Nordost zahlreiche Mannschaften ihre gemeinsame Aktion als sichtbares Bekenntnis zur Aufstiegsinitiative fort: Die Spieler der Vereine von Lok Leipzig, Altglienicke, Jena, Hertha II, BFC Dynamo, Erfurt, Greifswald, Chemie Leipzig, Eilenburg, Zwickau, Luckenwalde und Chemnitz präsentierten vor dem Anpfiff erneut ein acht Meter langes Spruchband mit der Botschaft: „Aufstiegsreform: jetzt oder nie – gemeinsam durchsetzen!“
Schon zum Saisonauftakt hatten zahlreiche Regionalligateams vor Spielbeginn Flagge gezeigt – diese symbolische Aktion soll sich nun durch die kommenden Spieltage ziehen.
Hintergrund
Ziel der Initiative „Aufstiegsreform 2025“ ist die Abschaffung der Relegation für Regionalliga-Meister und die Einführung eines gerechten und einheitlichen Aufstiegsrechts: Für jede Regionalliga einen Aufsteiger! Sportliche Leistungen sollen wieder den zentralen Stellenwert einnehmen, den sie in einem fairen Wettbewerb verdienen.
Warum die Reform überfällig ist
Die Initiative „Aufstiegsreform 2025“ wurde im Februar dieses Jahres bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von 16 Vereinen der Regionalliga Nordost in Chemnitz ins Leben gerufen – als direkte Reaktion auf eine seit Jahren bestehende strukturelle Ungleichbehandlung im deutschen Fußball.
Denn während einige Regionalliga-Meister den direkten Aufstieg in die 3. Liga schaffen, müssen die Titelträger aus dem Nordosten, Bayern oder dem Norden im rotierenden System regelmäßig den Weg über die Relegation antreten. Jedes Jahr wird so mindestens ein Meister um den verdienten sportlichen Lohn einer gesamten Saison gebracht.
Diese Praxis erschwert nicht nur die sportliche und wirtschaftliche Planung der Vereine, sondern verunsichert auch Partner, Sponsoren und Anhänger. Ganze Regionen werden strukturell benachteiligt – mit spürbaren Folgen für die Entwicklung des Fußballs vor Ort.
Inzwischen haben sich der Initiative Vereine aus allen fünf Regionalligen sowie zahlreiche Dritt- und Zweitligisten sowie ein Bundesligist angeschlossen. Prominente Unterstützer wie der 1. FC Magdeburg, Dynamo Dresden, Union Berlin, Schalke 04 oder Hansa Rostock machen deutlich, wie breit und tief die Forderung nach Veränderung im deutschen Fußball verankert ist.
Die 4. Liga als eigenständige Brücke zum Profifußball
Die Initiative kämpft nicht nur für ein gerechtes Aufstiegsrecht, sondern auch für eine neue Wahrnehmung der Regionalliga: Als starke 4. Liga, die sichtbar und verbindlich die Brücke zwischen Amateur- und Profifußball bildet – attraktiv, professionell organisiert und mit sportlicher Strahlkraft.
Ein neuer Name, ein klarer Status und eine faire Aufstiegsregelung – das sind die Eckpfeiler für die Weiterentwicklung der 4. Liga hin zu einer eigenständigen Marke im deutschen Fußball.
Nächster Schritt: Arbeitsgruppe beim DFB-Bundestag
Nachdem sich alle fünf Regionalligen – zuletzt auch die Regionalliga Südwest – für die Einsetzung einer bundesweiten Arbeitsgruppe ausgesprochen haben, wird der nächste Schritt die Bildung einer Arbeitsgruppe sein.
Das klare Ziel: Beim DFB-Bundestag 2025 soll die Einrichtung dieser Arbeitsgruppe mit einem offiziellen Mandat für eine Veränderung des Aufstiegsrecht beschlossen werden. Im zweiten Schritt soll bei einem außerordentlichen Bundestag 2026 eine verbindliche Reform verabschiedet werden – mit Gültigkeit ab der Saison 2027/28.
Meister müssen aufsteigen – Fairplay für alle Regionalligisten
Die zentrale Botschaft der Initiative bleibt dabei unverändert: Meister müssen aufsteigen.
Fairplay heißt: Gleiche Chancen für alle Regionalligisten!
Gemeinsam setzen Klubs, Spieler und Fans ein unüberhörbares Zeichen für sportliche Gerechtigkeit, Planungssicherheit und eine nachhaltige Stärkung des Fußballs in der Fläche.
Diese Vereine sind bereits Teil der Initiative (alphabetisch sortiert innerhalb der Ligen):
Bundesliga
1. FC Union Berlin
2. Bundesliga
1. FC Magdeburg, FC Schalke 04, SG Dynamo Dresden
3. Liga
1. FC Schweinfurt 05, Alemannia Aachen, FC Energie Cottbus, FC Erzgebirge Aue, F.C. Hansa Rostock, MSV Duisburg
Regionalliga Südwest
KSV Hessen Kassel
Regionalliga Bayern
FV Illertissen 1921, TSV Schwaben Augsburg, Würzburger Kickers
Regionalliga Nord
Altona 93, Kickers Emden, SV Meppen, VfB Lübeck, VfB Oldenburg
Regionalliga Nordost / Oberliga NOFV-Süd
1. FC Lokomotive Leipzig, BFC Dynamo, BSG Chemie Leipzig, Chemnitzer FC, FC Carl Zeiss Jena, FC Eilenburg, FC Rot-Weiß Erfurt, F.C. Hertha 03 Zehlendorf, FSV 63 Luckenwalde, FSV Zwickau, Greifswalder FC, Hallescher FC, Hertha BSC II, SV Babelsberg 03, VFC Plauen, VSG Altglienicke
Regionalliga West
1. FC Bocholt, Bonner SC, S.C. Fortuna Köln, SC Rot-Weiß Oberhausen, SC Wiedenbrück, Sportfreunde Siegen, Wuppertaler SV
Mit sportlichen Grüßen
Die unterzeichnenden 42 Vereine der Initiative „Aufstiegsreform 2025“