RL Nordost, 11. Spieltag: Babelsberg 03 vs. Wacker Nordhausen am 27. Oktober

 

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Vorbericht zum 11.Spieltag – SV Babelsberg 03 vs FSV Wacker 90 Nordhausen

Die Lage: Nach dem unglücklichen, späten Ausgleich in Plauen sollten die Nulldreier jede Menge Motivation aufbringen, um sich die verlorenen zwei Punkte in den kommenden Spielen wiederzuholen. Eine erste Gelegenheit dazu bietet am Sonntag die Partie gegen den Aufsteiger aus Nordhausen. Trainer Cem Efe hatte in Plauen erstmals Julian Prochnow im Mittelfeld aufgeboten und in der Innenverteidigung Rode und Hebib das Vertrauen geschenkt. Was sich als offensivere Ausrichtung anhört, war bei genauerem Hinsehen wohl eher der Versuch die Defensive zu stärken, denn im Mittelfeld liefen neben Prochnow auch die eher defensiven Akteure Manuel Moral-Fustal und Lovro Sindik auf. Das ging anfangs auf Kosten von Daniel Becker, der aber nach dem Rückstand seine Chance bekam. Die Tore der Nulldreier fielen allerdings nach zwei Ecken. Hat der Trainer also aus dem Spiel in Plauen Rückschlüsse ziehen können? Bleibt abzuwarten wie man individuell und taktisch gegen Nordhausen auftreten wird. Jedenfalls hat trotz des ärgerlichen Ausgleichs in letzter Minute dieses Unentschieden zumindest den Abstand zum unteren Tabellendrittel gehalten. Jetzt beginnen die Wochen, in denen man sich gegen vermeintlich schwächere Mannschaften noch mehr Luft nach unten verschaffen kann und sich damit frühzeitig in der Saison aller Diskussionen um Abstiegskampf entledigen kann. Vielleicht lässt sich sogar wieder etwas in der Tabelle nach oben blicken, wo die Mannschaften von Halberstadt und Magdeburg noch in unmittelbarer Reichweite sind. Gegen die Magdeburger steht ja dann auch das übernächste Heimspiel am 8.November an. Ein weiteres Higlight der bisher schon interessanten Hinrunde. Ganz oben in der Tabelle setzen sich bereits der BAK und Neustrelitz etwas ab, was nach den spielerischen Eindrücken bisher auch dem Leistungsstand der beiden Mitfavoriten um die Meisterschaft entspricht. Dahinter hat sich der FC Carl-Zeiss Jena nach dem schwachen Saisonstart stabilisiert, aber wirkt offensiv gegenüber den zwei anderen Mannschaften noch limitiert. Ganz unten kommen Lok Leipzig (mit neuem Trainer Heiko Scholz) und die Hertha Reserve weiterhin nicht aus dem Keller.

Das Spiel: Am Sonntag um 13.30 Uhr empfängt der SV Babelsberg 03 den Aufsteiger FSV Wacker 90 Nordhausen. Zuletzt trafen beide Vereine 1997/98 aufeinander als die Nulldreier sich in ihrer allerersten Regionalligasaison zuhause mit einem 1:1 begnügen mussten. Auswärts in Nordhausen gewannen die Nulldreier durch ein Tor von Henne Lau mit 1:0. Für die Thüringer endete die damalige Saison mit dem Abstieg.

Letzte Aufstellung  Nulldrei:  Feber – Mihm, Hebib, Rode,  Zimmer, Sindik, Prochnow , Fustal, Schwarz, Koc, Albrecht

 Der Gegner:

Die Geschichte: Die Ursprünge des Vereins gehen auf den im Jahr 1905 gegründeten FC Wacker05 Nordhausen zurück. In der Vorkriegsgeschichte erreichte der zum 1.SV Wacker05 umbenannte Verein lediglich die Endrunde der Mitteldeutschen Meisterschaft, aber qualifizierte sich nie für die neu gegründete Gauliga Mitte. Nach 1949 spielte man als BSG Motor Nordhausen bis 1956 in der zweitklassigen DDR Liga und scheiterte 1951 sogar nur knapp am Aufstieg in die Erstklassigkeit. Nach zwischenzeitlichem Abstieg und fast durchgängiger Drittklassigkeit in den 60er Jahren, qualifizierte man sich erst 1969 wieder für die DDR Liga und etablierte sich dann auch dauerhaft dort. 1982 erreichte man dann sogar nochmal die Aufstiegsrunde zur Oberliga, aber scheiterte wiederum. Nach der politischen Wende benannte man sich in den FSV Wacker 90 Nordhausen um und spielte anfangs in der viertklassigen Oberliga, aber konnte sich 1995 für die Regionalliga qualifizieren, aus der man in der Abstiegssaison auch auf unsere Nulldreier stieß. Um die Jahrtausendwende stieg man gleich mehrmals nacheinander ab, und fand sich nach der Insolvenz im Jahr 2001 sogar in der Landesklasse wieder, konnte aber zumindest ein Jahr vor dem 100jährigen Vereinsjubiläum wieder die Thüringenliga erreichen. Erfolgreicher waren die Auftritte in den Pokalwettbewerben. Zu DDR Zeiten zwei Mal im FDGB-Pokal bis ins Viertelfinale vorgedrungen, gewann man nach der Wende drei Mal den TFV-Pokal, dabei Mitte der 90er Jahre auch gegen Rot-Weiß Erfurt. Im DFB-Pokal war aber jeweils in der 1.Runde Endstation. Nach dem Aufstieg 2012 in die Oberliga schaffte man als Tabellenerster auch den sofortigen Durchmarsch in die Regionalliga.

Die Mannschaft: Nach dem Aufstieg meinte die sportliche Führung offenbar, die Mannschaft wesentlich verstärken zu müssen, was zu vielen Neuzugängen führte, die die Mannschaft auch qualitativ verbessern sollten. So kamen beispielsweise bekannte Spieler wie Martin Hauswald oder Jan Benès zu Wacker. Am Saisonbeginn schien das bei einem etwas überraschendem 3:1 Erfolg gegen Halberstadt und dem 2:2 Unentschieden gegen Jena auch gut zu funktionieren. In der Folge verlor man jedoch vier Spiele in Folge gegen durchaus schlagbare Mannschaften und offenbarte dort vor allem in der Offensive ziemliche Harmlosigkeit. Trainer Jörg Goslar konnte sich aus dem breiten Kader bisher aber nicht wirklich zu einer Stammformation durchringen, und so reagierte man vor allem mit Kampfgeist auf die kleine sportliche Krise. Eine echte Spielkultur vermisst der Wackerfan bisher aber weitestgehend. Vor allem auswärts spielte man bisher sehr halbherzig und konnte zuletzt in Magdeburg und zuhause gegen Hertha II auch eine Überzahl nicht zu Toren nutzen. Dennoch hat Nordhausen durchaus gefährliche Einzelspieler. Da sind vor allem der bisher erfolgreichste Torschütze Omar El-Zein, der starke Linksfuss Toni Juraschek oder Stürmer Sebastian Hauck zu nennen. Dennoch scheint man dieser Mannschaft mit engagiertem Vorchecking den Zahn ziehen zu können. Anzunehmen ist, dass Trainer Goslar (der kürzlich noch durch die Auseinandersetzung mit dem Magdeburger Trainer Petersen in den Schlagzeilen war) in Babelsberg das Heil in der Defensive sucht, denn selbst das Unentschieden gegen die nicht wirklich übermächtigen Hertha-„Bubis“  wurde noch als Erfolg verbucht, was durchaus verständliche Kritik einbrachte.

Letzte Aufstellung:  Siefkes – Benes, Eckermann, Tunc , Stark – Jurascheck – Carl, Langer, Löhmannsröben, M. Goslar – S. Hauck

Der Trainer: Jörg Goslar

Die taktische Ausrichtung: 4-1-4-1 System

Das Saisonziel: Klassenerhalt

Die letzten Spiele:

9.Spieltag 1.FC Magdeburg – Wacker Nordhausen 1:0 (1:0); Tore: 1:0 Puttkammer (29; Zuschauer:  4036

10.Spieltag Wacker Nordhausen – Hertha BSC II 1:1 (0:1); Tore: 0:1 Stephan (17.), 1:1 Löhmannsröben (56.); Zuschauer:  884

Die Tabellensituation: Platz 14 mit 8 Punkten aus 10 Spielen

Die Vereinsanschrift:  SV Wacker 90 Nordhausen, 99734 Nordhausen, Parkallee 8 b

Telefon: 03631/900899 ; Fax :  03631/901097

E-Mail:   wacker90-nordhausen@web.de

Die letzten direkten Punktspielvergleiche:

09.08.1997 SV Babelsberg 03 – Wacker Nordhausen 1:1 (1:0); Tore: 1:0 Christians (35.), 1:1 Kiel (71.); Zuschauer: 1995

29.03.1998 Wacker Nordhausen – SV Babelsberg 03 0:1; Tore: 0:1 Lau (70.); Zuschauer: 1196

Fazit: Nulldrei ist seit längerem mal wieder Favorit. Da Nordhausen immernoch keine wirkliche eingespielte Stammformation gefunden hat, sollten die Nulldreier mit der richtigen Einstellung der Favoritenstellung auch gerecht werden können. Denn wie immer gilt …. und wenn einer zum anderen hält, trifft der Ball, klarer Fall! …

Allez les bleus