RL Nordost, 11. Spieltag: Babelsberg 03 vs. Wacker Nordhausen 2:3 (1:1)

 

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Brutale Heimniederlage

Nach dem sechsten Heimspiel der laufenden Saison gegen den Aufsteiger FSV Wacker Nordhausen herrschte Tristesse im KarLi unter den etwa 2000 Babelsberger Zuschauern. Die Nulldreier kassierten ihre vierte Niederlage in Folge vor heimischem Publikum. Das ist selbst für den leiderprobten Babelsberger Fan starker Tobak. Denn gerade gegen den Aufsteiger, der bis dato noch ohne Punktgewinn auf fremden Plätzen war, hatten die Zuschauer eine Rückkehr ihrer Blau-Weißen in die Erfolgsspur erwartet.

Die Nordhäuser verließen aber verdient als Sieger den Platz, weil sie eklatante Schwächen in der Babelsberger Hintermannschaft konsequent nutzten und in Tore ummünzten. Unserer Equipe, die schon früh in Rückstand geriet, gelang es auch gegen ein nach einer Stunde numerisch dezimiertes Gästeteam nicht, das Spiel noch zu drehen.

Cem Efe veränderte die Mannschaft gegenüber dem Plauen-Spiel auf einer Position. Daniel Becker rückte für Lovro Sindik in die Startelf. Kapitän Jule Prochnow spielte wieder auf der Sechser-Position. Das sah nach einer offensiven Ausrichtung der Mannschaft aus, welche sich der Vorberichtschreiber gewünscht hatte. Gegen auf dem Papier auswärtsschwache Gäste sollte wohl von Anfang an Druck ausgeübt werden.

Die Rechnung ging jedoch nicht auf. Die Gäste erzielten den Führungstreffer, ehe die Blauen überhaupt ins Spiel fanden. Ausgangspunkt für die Gäste-Führung war ein Tunc-Freistoß aus 40 Metern Entfernung – also nicht unbedingt aus aussichtsreicher Position. Stark wurde aber allein im Strafraum gelassen und nutzte dies zu einem platzierten Kopfball (10. Min.). Auch nach dem Rückstand fand unsere Mannschaft kein probates Mittel, die kompakt stehenden Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen. Vielmehr hatte Tunc eine weitere Freistoß-Gelegenheit aus 20 Metern, Dominik Feber parierte aber im Nachfassen (17. Min).

In der 22. Minute musste Sascha Rode verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Christopher Blazynski. Jule rückte nun in die Innenverteidigung, Blazynski auf die Sechser-Position. Als hätte es erst dieses Wechsels bedurft, fand Nulldrei nun besser ins Spiel. Nach einer Ecke der Nordhäuser machte sich Sulo Koc blitzschnell auf den Weg in Richtung Gäste-Tor und konnte im Laufduell nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Schieri Koslowski sah jedoch ein Foulspiel des Babelsberger Angreifers. Während sich die Hörbarkeit der Babelsberger Kulisse bis dahin auf die Nordkurve beschränkte, die das Team unermüdlich anfeuerte, waren nun zum ersten Mal alle im Stadion zu hören (25. Min.). Schon beim folgenden Babelsberger Angriff nur eine Minute später gab es den nächsten Aufreger. Wiederum war es schnell nach vorn gegangen. Koc legte auf den mit gelaufenen Zimmer ab, der umgestoßen wurde. Ein Pfiff blieb jedoch aus.

In der 36. Minute zeigte Schieri Koslowski dann doch auf den ominösen Punkt. Nach einem Freistoß von der linken Seite kam der Ball zu Daniel Becker, der am Abschluss gehindert wurde. Den Strafstoß verwandelte Sülo Koc sicher zu seinem 4. Saisontreffer (38. Min.).

Der Ausgleich führte jedoch nicht zu mehr Sicherheit im Babelsberger Spiel. Vielmehr kamen die Gäste zu weiteren Torgelegenheiten. Feber parierte jedoch einen Schuss des frei stehenden Biank aus 10 Metern (41. Min.). Außerdem war unsere Equipe mit Fortuna im Bunde, als Hauswald aus 5 Metern neben das Tor köpfte (44. Min.).

Der Halbzeitstand von 1:1 bot aber Hoffnung für eine Verbesserung in der 2. Hälfte.

 

Schon kurz nach der Pause wurde diese Hoffnung zerstört. Nach einem Eckball von der linken Seite köpfte Benes an die Latte. Der zurück springende Ball wurde nicht geklärt und kam zu Hauswald, der per Fallrückzieher zur erneuten Gästeführung vollendete (48. Min.). Im KarLi machte sich kollektives Entsetzen breit.

Neue Hoffnung keimte erst wieder in der 58. Minute auf, als Schieri Koslowski zur Farbe Gelb noch Rot ins Spiel brachte. Langer durfte nach grobem Foulspiel an Zimmer zu Recht vorzeitig duschen. Die Nulldreier verstanden es aber nicht, die zahlenmäßige Überlegenheit auf den Platz zu bringen und spielten sich zu wenige klare Chancen heraus. Die Gäste wehrten sich tapfer und hatten mit Keeper Patrick Siefkes zudem einen starken Rückhalt.

In der 85. Minute schien der Käs‘ dann gegessen. Der gerade eingewechselte Christopher Lehmann nutzte einen groben Abwehrschnitzer von Zlatko Hebib nach einem Tunc-Freistoß von der Mittellinie zum 3 zu 1.

Ein erneuter Elfmeterpfiff von Schieri Koslowski brachte nur noch Ergebniskosmetik. Sülo Koc vollendete sicher zum 2 zu 3 Endstand (89. Min.).

Cem Efe haderte mit dem Auftritt seiner Mannschaft und sprach von einer „brutalen Niederlage“. Aufwand und Nutzen ständen im Moment in keinem Verhältnis und bei Ballbesitz sei die Mannschaft nicht effektiv genug.

Nun heißt es so schnell wie möglich, die richtigen Schlussfolgerungen aus dem Gesehenen zu ziehen. Wenn man überhaupt etwas Positives aus diesem Spiel mitnehmen kann, ist es wohl die Erkenntnis, dass kein Spiel als Selbstläufer angesehen werden darf und immer mit 100%igem Einsatz zu Werke gegangen werden muss (was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte).

Schon am nächsten Freitag besteht die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Schade ist allerdings, dass die Partie beim FC Victoria Berlin nicht alle Enttäuschten werden sehen können. Auf geht’s ihr Blauen – allez les bleus!


Statistik:

SV Babelsberg 03
Feber – Zimmer, Hebib, Rode (22. Blazynski), Mihm – Moral Fuster (75. Druschky), Prochnow – Koc, D. Becker, Schwarz – Albrecht
Trainer: Cem Efe

FSV Wacker Nordhausen
Siefkes – Benes, Tunc, Eckermann, Stark – Jurascheck (82. Lehmann) – M. Goslar, Hauswald (60. Rischker), Langer, Biank – S. Hauck (67. Löhmannsröben)
Trainer Jörg Goslar

Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)

Zuschauer: 2009 (davon etwa 25 im Gästeblock)

 

Tore: 0:1 Stark (10.), 1:1 Koc (38., FE), 1:2 Hauswald (48.), 1:3 Lehmann (85.), 2:3 Koc (89., FE)

Rote Karte: -/ Langer (58., grobes Foulspiel)

Gelbe Karten: Hebib, Druschky, Koc/ Siefkes, Eckermann, Tunc, Hauswald, Jurascheck