Babelsberg 03 rechtfertigt Kooperation mit Lonsdale

rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg (26.02.2014)

Die Nachricht hat bei einigen Fans für Kopfschütteln gesorgt. Der Fußball-Viertligist SV Babelsberg 03 arbeitet künftig mit der Modemarke „Lonsdale“ zusammen, die besonders in den 90er Jahren von Rechtsextremen vereinnahmt wurde. Das SVB-Präsidum rechtfertigt diesen Schritt jetzt im Gespräch mit dem rbb – und positioniert sich gegen Rassismus.

Die Fan-Foren von SV Babelsberg 03 sind voll, seitdem die Zusammenarbeit zwischen ihrem Verein und der englischen Modemarke „Lonsdale“ bekannt geworden ist. Da das Label besonders in den 90er Jahren in der rechten Szene sehr beliebt war, sind nicht alle Fans des als links geltenden Vereins glücklich mit der Kooperation und schreiben beispielsweise: „Mich gruselt es, das Zeugs kommt bei mir nicht ins Haus“.

Rechte Marken laut Stadionordnung verboten

SVB-Präsident Archibald Horlitz verteidigte diese Entscheidung im Gespräch mit dem rbb. Seiner Ansicht nach passt das Label mittlerweile sehr gut zur Potsdamer Fanszene. Er könne sich kaum eine andere Marke vorstellen, die so deckungsgleich zum Verein sei wie „Lonsdale“, denn sowohl das Label als auch die Fans positionieren sich klar gegen Rassismus und auch Homophobie.

Das merkt man auch an der Kleiderordnung im Babelsberger Stadion: Der SVB war einer der ersten Vereine in Deutschland, die das Verbot von rechten Kleidungsmarken in ihre Stadionordnung geschrieben haben. Wer mit Kleidung von in der rechten Szene beliebten Marken wie „Thor Steinar“ oder „Consdaple“ ins Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam will, der wird abgewiesen. Die Ordner sind entsprechend sensibilsiert. Auf dieser Liste, die von Fans und Verein gemeinsam erstellt wurde, stand  niemals „Lonsdale“.

Fünfstellige Einnahmen könnten unterm Strich stehen

Die Kooperation mit „Lonsdale“ ist nach rbb-Informationen vom SV Babelsberg 03 selbst angestoßen worden, weil die Marke der rechten Szene wieder entrissen worden sei. Das Unternehmen dürfe nun im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion werben und im Gegenzug biete das Label kostenlos Kleidung an, die der Verein bedrucken und verkaufen könne. Erlöse im fünfstelligen Bereich erhofft sich der klamme Verein. Zudem soll aber auch ein Teil der Einnahmen an den Partnerverein „Mantua 62“ auf Kuba gehen, wie Horlitz sagte: „Wenn wir hier allein 2.000 Euro erlösen würden, können die ihren ganzen Platz in Ordnung bringen.“

Wurzeln im Boxen und im musikalischen Untergrund

Seinen Ursprung hat die Kleidungsmarke im Boxsport und wurde 1960 als Ausrüster in London gegründet. Ein „Londsdale“-Sprecher sagte, die ersten Fans des Labels seien aus der musikalischen Subkultur gekommen, dem Ska, Northern Soul oder Early Reggae und hätten überhaupt nichts mit Rassismus zu tun gehabt. Vielmehr seien sie multikulturell und unpolitisch gewesen.

In den 90er Jahren hatte das Label jedoch mit der Assoziation zum Rechtsextremismus zu kämpfen und wehrt sich bis heute offensiv dagegen, als Erkennungscode von Skinheads instrumentalisiert zu werden. Mit ihrer Kampagne „Lonsdale loves all colours“ warb das Label bewusst mit Models, die unterschiedliche Hautfarben hatten. Sie engagieren sich zudem bei „Laut gegen Nazis“, und 2005 war „Lonsdale“ Sponsor des Christopher Street Days in Köln.



Babelsberg 03 wehrt sich gegen Nazi-Symbole im Stadion

Der Tagesspiegel (21.02.2014)

Die Fanszene des Potsdamer Traditionsklubs gilt als alternativ. Nun kooperiert der Verein mit dem Label „Lonsdale“, das einst bei Rechtsradikalen populär war, sich aber distanziert von Neonazis. Nun wird unter den Fans diskutiert. Andere Marken sind verboten.

Kritik, Verwunderung, aber auch Zustimmung: Die Nachricht aus dieser Woche, dass ausgerechnet das Modelabel „Lonsdale“ der neue Kooperationspartner des Potsdamer Fußballvereins SV Babelsberg 03 wird, sorgt bei dessen Fans für Diskussionen. Im unabhängigen Internet-Fanforum reichten die Reaktionen von „Mich gruselt es. Das Zeugs kommt bei mir nicht ins Haus“ – bis: „Schade, dass Lonsdale nicht unser Brustsponsor ist“. Unter links orientierten Fans des SVB gilt die Marke als nicht unpopulär – und als den Rechten weggenommenes Symbol.

Der Hintergrund: Die englische Sportartikelmarke war in den 1990er-Jahren eine bei Neonazis beliebte Marke, weil auf den T-Shirts – bei geöffneter Bomberjacke – der Schriftzug „NSDA“ zu lesen war – als Anspielung auf die nach dem Zweiten Weltkrieg verbotene NSDAP.

Gegen die Vereinnahmung durch die rechtsextreme Szene wehrt sich Londsdale seit Jahren, unter anderem mit der Kampagne „Lonsdale love all colours“. Auch werden antirassistische Initiativen unterstützt.

Bei der Kooperation mit Babelsberg 03 soll „Lonsdale“ im Karl-Liebknecht-Stadion für das Unternehmen werben dürfen – im Gegenzug werden Shirts nach Babelsberg zum freien Verkauf geliefert. Dagegen sind andere Shirts und Symbole mit Bezug zu Rechtsextremismus im Stadion verboten, wie Vereinssprecher Thoralf Höntze bestätigt. Mit einem Teil der im fünfstelligen Bereich erwarteten Einnahmen soll unter anderem der SVB-Partnerverein „Mantua 62“ auf Kuba unterstützt werden Ein Überblick.

Es gibt andere nicht erwünschte Kleidungsmarken im Karli

Sie heißen „Consdaple“ oder „Masterrace Europe“ – Bekleidung dieser Marken ist im Karl-Liebknecht-Stadion nicht erwünscht, wie Höntze sagte. Dafür stehen an den Einlässen Ordner, die mithilfe von sogenannten schwarzen Listen geschult werden, auf bestimmte Marken und Symbole zu achten und ihren Träger den Einlass zu verwehren – unabhängig davon, ob die Marken und Symbole strafbar sind oder nicht. Beim Bundesverfassungsschutz heißt es etwa zu „Consdaple“, die szeneinterne Beliebtheit der Marke, die auch noch von einer rechtsextremistischen Versandfirma produziert werde, ergebe sich durch einen an das Hoheitszeichen des Dritten Reichs erinnernden Adler im Logo sowie die Buchstabenfolge „NSDAP“. Mit diesem szeneeigenen Label hätten Rechtsextremisten auch auf die deutliche Distanzierung von „Londsdale“ reagiert, so der Verfassungsschutz. Auch die Marke „Masterrace“, zu deutsch: Herrenrasse, steht auf den SVB- Listen. Höntze bestätigte auch, dass Fans im Stadion keine Kleidung der Marke „Thor Steinar“ tragen dürften – zu dem in Königs Wusterhausen ansässigem Label stellt der brandenburgische Verfassungsschutz fest, das Tragen dieser Marke diene „als identitätsstiftendes Erkennungszeichen unter Rechtsextremisten“.

Verbotene Symbole und Codes der Rechtsradikalen

Auf der SVB-Liste stehen auch viele per Gesetz verbotene Symbole, die von Rechtsextremisten verwendet werden – so verschiedene Runen, das Logo der weltweit aktiven Skinheadorganisation „Blood and Honour“ oder das so genannte Gaudreieck, das Zeichen der Hitlerjugend. Wer solche Symbole trägt, kann laut Gesetz wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden.

Daneben machen Rechtsextremismusforscher schon seit Jahren darauf aufmerksam, dass Neonazis inzwischen auch über nicht strafbare Zahlencodes ihre Gesinnung ausdrücken. Auch darauf sollen die Babelsberg-03-Ordner achten – etwa auf Kombinationen wie die „18“, die für den ersten und achten Buchstaben im Alphabet steht, also „A“ und „H“ für Adolf Hitler. „88“ steht nach dieser Logik für „Heil Hitler“, solche Zahlencodes werden in der Szene auch als Tätowierungen verwendet. Ebenso sind laut Höntze nicht strafbare Symbole wie das Eiserne Kreuz oder die so genannte Schwarze Sonne verboten. Auch Logos der von Rechtsextremisten initiierten Kampagne „Todesstrafe für Kinderschänder“ dürften im Karl-Liebknecht-Stadion nicht gezeigt werden, bestätigte Höntze.

Beim BFC Dynamo muss man die Kleidung ausziehen

Auch die Logos von einschlägigen rechten Bands wie „Landser“ oder „Screwdriver“ sind auf der bereits 2009 eingeführten SVB-Liste zu finden – auch Fans mit solchen Schriftzügen auf ihrer Kleidung dürfen das Stadion nicht betreten. Schwierig sei es bei auch bei T-Shirts von auch bei Rechtsextremen beliebten Bands wie „Freiwild“, eine erfolgreiche und zugleich extrem umstrittene Deutschrock-Band. Hier gebe es zwar keine direkte Order, die Träger solcher Shirts nicht ins Stadion zu lassen, sagte Höntze: „Doch gern gesehen ist das bei uns nicht – und es würde wohl auch keiner unserer Fans auf die Idee kommen, so ein Shirt anzuziehen.“

Beim BFC Dynamo, oft mit rechten Fans in Verbindung gebracht wird, geht man bei den ebenfalls auf einer schwarzen Liste stehenden Kleidermarken einen anderen Weg: Ausziehen – oder ein Fan-Shirt kaufen und im Stadion drüberziehen. So profitiert der Verein dreifach: Beim Eintrittsgeld, beim Merchandising, und auch die politische Einstellung des Fans verschwindet für den neutralen Betrachter unter der neuen Oberfläche.



Kooperation mit LONSDALE

die-fans.de (20.02.2014)

Der Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 freut sich außerordentlich, als erster Fußballverein Deutschlands, eine Partnerschaft mit LONSDALE bekannt geben zu dürfen. 

Der weltweit bekannte Sportartikelhersteller LONSDALE hat seine Ursprünge im Boxsport, engagierte sich in der Vergangenheit aber auch schon im englischen Fußball. LONSDALE und Babeblsberg 03 mit seiner langen Fußballtradition passen hervorragend zusammen. Zumal beide Partner nicht nur durch sportliche Wurzeln und gemeinsame Interessen verbunden sind: LONSDALE und Babelsberg 03 verbindet darüber hinaus eine gemeinsame Wertvorstellung in Bezug auf Gleichberechtigung, Toleranz und Integration. Die Partnerschaft soll auch dazu beitragen, diese Werte zu befördern.

Vertragspartner ist die Lizenznehmerin der Marke LONSDALE in Deutschland, die Punch GmbH. Die Kooperation sieht vor, dass LONSDALE Textilien aus seinem Sortiment kostenfrei an Babelsberg 03 zum freien Verkauf liefert. LONSDALE wird im Gegenzug im Karl-Liebknecht-Stadion für sich werben.

LONSDALE und Babelsberg 03 verfolgen im Rahmen der Partnerschaft ein weiteres Projekt. Mit einem Teil der im fünfstelligen Bereich erwarteten Einnahmen für den Verein wird der BABELSBERG 03-Partnerverein ‚Mantua 62‘ in Cuba unterstützt. Alle LONSDALE-Textilen werden mit einer eigens dafür entworfenen Grafik gebrandet. Die Partner LONSDALE und Babelsberg 03 möchten mit dieser langfristig angelegten Aktion ein Zeichen für internationale Verständigung setzen und die Rahmenbedingungen für den Fußballsport in Cuba verbessern.

Die Marke LONSDALE hat ihren Ursprung als Ausrüster für den Boxsport und wurde 1960 in London gegründet. Rund um die Musikszenen Ska, Early Reggae und Northern Soul wurde LONSDALE in den 1970er Jahren auch ein Modelabel. Als in den 1990er Jahren rechtsextreme Skinheads LONSDALE zu ihrem Erkennungszeichen machen wollten, folgte eine klare Distanzierung der Marke vom Rechtsextremismus. Mit der Kampagne ‚LONSDALE Loves All Colours‘ warb man bewusst mit Models unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Seit vielen Jahren unterstützt LONSDALE antirassistische Initiativen wie z.B. ‚Laut gegen Nazis‘. Seit 2011 sponsort LONSDALE die Boxabteilung des FC St. Pauli.

Babelsberg 03 kann auf eine lange Tradition des Engagements gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Umtriebe im Fußball und der Gesellschaft verweisen. Neben vielen fanorganisierten Projekten findet alljährlich das antirassistische Stadionfest ‚Der Ball ist bunt‘ im Karl-Liebknecht-Stadion statt. Antirassismus ist in Babelsberg gelebter Alltag und Normalität. Babelsberg 03 ist zudem seit den 1990er Jahren untrennbar mit der subkulturellen Szene verbunden und bietet somit dem Label LONSDALE auch eine kulturelle Heimat am Babelsberg Park.

Wir freuen uns außerordentlich auf die Zusammenarbeit und sind sicher, die gemeinsam gesteckten Ziele zu erreichen.

Thoralf Höntze



SV Babelsberg kooperiert mit Lonsdale

Potsdamer Neueste Nachrichten (19.02.2014)

Potsdams linker Fußball-Verein, der SVB 03, kooperiert mit einer Marke, die viele noch in der rechten Ecke verorten.

Potsdam – Die Kooperation mit dem früher umstrittenen Modelabel Lonsdale hat der Fußball-Viertligist SV Babelsberg 03 am gestrigen Mittwoch bekanntgegeben. Lonsdale, eine englische Sportartikelmarke, war in den 1990er-Jahren unter Neonazis populär, weil auf den T-Shirts bei geöffneter Jacke der Schriftzug „NSDA“ zu lesen war – als gewollte Anspielung auf die in Deutschland verbotene NSDAP. Das Unternehmen wehrte sich schnell und offensiv gegen die Vereinnahmung, unter anderem mit der Kampagne „Lonsdale love all colours“. Schon seit mehreren Jahren ist die Marke von jenen Schwarzen Listen verschwunden, die Grundlage für die Verweigerung des Eintritts bei Fußballspielen sind. Auch unter links orientierten Fans des SVB gilt die Marke als nicht unpopulär – und als den Rechten weggenommenes Symbol.

Die Kooperation, über die der Verein sich laut Mitteilung „außerordentlich freut“, beinhaltet kostenlose Lonsdale-Kleidung, die der Verein verkaufen kann. Mit einem Teil der im fünfstelligen Bereich erwarteten Einnahmen soll unter anderem der SVB-Partnerverein „Mantua 62“ auf Kuba unterstützt werden.


Unerwünscht

Potsdamer Neueste Nachrichten (21.02.2014)

Nach „Lonsdale“-Kooperation: Wie Babelsberg 03 gegen Nazi-Symbole im Stadion vorgeht.

Babelsberg – Kritik, Verwunderung, aber auch Zustimmung: Die Nachricht, dass ausgerechnet das Modelabel „Lonsdale“ der neue Kooperationspartner des Fußballvereins SV Babelsberg 03 wird, sorgt bei dessen Fans für Diskussionen. Im unabhängigen Internet-Fanforum reichten die Reaktionen am Donnerstag von „Mich gruselt es, das Zeugs kommt bei mir nicht ins Haus“ bis „Schade das Lonsdale nicht unser Brustsponsor ist“.

Der Hintergrund: Die englische Sportartikelmarke war in den 1990er-Jahren eine bei Neonazis beliebte Marke, weil auf den T-Shirts – bei geöffneter Bomberjacke – der Schriftzug „NSDA“ zu lesen war – als Anspielung auf die nach dem Zweiten Weltkrieg verbotene NSDAP. Gegen die Vereinnahmung durch die rechtsextreme Szene wehrt sich Londsdale seit Jahren, unter anderem werden antirassistische Initiativen unterstützt. Bei der Kooperation mit Babelsberg 03 soll „Lonsdale“ im Karl-Liebknecht-Stadion für das Unternehmen werben dürfen – im Gegenzug werden Shirts nach Babelsberg zum freien Verkauf geliefert. Dagegen sind andere Shirts und Symbole mit Bezug zu Rechtsextremismus im Stadion verboten, wie Vereinssprecher Thoralf Höntze bestätigt. Die PNN geben einen Überblick.

Kleidungsmarken

Sie heißen „Consdaple“ oder „Masterrace Europe“ – Bekleidung dieser Marken ist im „Karli“ nicht erwünscht, wie Höntze sagte. Dafür stehen an den Einlässen Ordner, die mithilfe von sogenannten schwarzen Listen geschult werden, auf bestimmte Marken und Symbole zu achten und ihren Träger den Einlass zu verwehren – unabhängig davon, ob die Marken und Symbole strafbar sind oder nicht. Beim Bundesverfassungsschutz heißt es etwa zu „Consdaple“, die szeneinterne Beliebtheit der Marke, die auch noch von einer rechtsextremistischen Versandfirma produziert werde, ergebe sich durch einen an das Hoheitszeichen des Dritten Reichs erinnernden Adler im Logo sowie die Buchstabenfolge „NSDAP“. Mit diesem szeneeigenen Label hätten Rechtsextremisten auch auf die deutliche Distanzierung von „Londsdale“ reagiert, so der Verfassungsschutz. Auch die Marke „Masterrace“, zu deutsch: Herrenrasse, steht auf den SVB- Listen. Höntze bestätigte auch, dass Fans im Stadion keine Kleidung der Marke „Thor Steinar“ tragen dürften – zu dem in Königs Wusterhausen ansässigem Label stellt der brandenburgische Verfassungsschutz fest, das Tragen dieser Marke diene „als identitätsstiftendes Erkennungszeichen unter Rechtsextremisten“.

Symbole und Codes

Auf der SVB-Liste stehen auch viele per Gesetz verbotene Symbole, die von Rechtsextremisten verwendet werden – so verschiedene Runen, das Logo der weltweit aktiven Skinheadorganisation „Blood and Honour“ oder das sogenannte Gaudreieck, das Zeichen der Hitlerjugend. Wer solche Symbole trägt, kann laut Gesetz wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Daneben machen Rechtsextremismusforscher schon seit Jahren darauf aufmerksam, dass Neonazis inzwischen auch über nicht strafbare Zahlencodes ihre Gesinnung ausdrücken. Auch darauf sollen die Babelsberg-03-Ordner achten – etwa auf Kombinationen wie die „18“, die für den ersten und achten Buchstaben im Alphabet steht, also „A“ und „H“ für Adolf Hitler. „88“ steht nach dieser Logik für „Heil Hitler“, solche Zahlencodes werden in der Szene auch als Tätowierungen verwendet. Ebenso sind laut Höntze nicht strafbare Symbole wie das Eiserne Kreuz oder die sogenannte Schwarze Sonne verboten. Auch Logos der von Rechtsextremisten initiierten Kampagne „Todesstrafe für Kinderschänder“ dürften im Karl-Liebknecht-Stadion nicht gezeigt werden, bestätigte Höntze.

Grenzbereiche

Auch die Logos von einschlägigen rechten Bands wie „Landser“ oder „Screwdriver“ sind auf der bereits 2009 eingeführten SVB-Liste zu finden – auch Fans mit solchen Schriftzügen auf ihrer Kleidung dürfen das Stadion nicht betreten. Schwierig sei es bei auch bei T-Shirts von auch bei Rechtsextremen beliebten Bands wie „Freiwild“, eine erfolgreiche und zugleich extrem umstrittene Deutschrock-Band. Hier gebe es zwar keine direkte Order, die Träger solcher Shirts nicht ins Stadion zu lassen, sagte Höntze: „Doch gern gesehen ist das bei uns nicht – und es würde wohl auch keiner unserer Fans auf die Idee kommen, so ein Shirt anzuziehen.“

Beim BFC Dynamo, oft mit rechten Fans in Verbindung gebracht wird, geht man bei den ebenfalls auf einer schwarzen Liste stehenden Kleidermarken einen anderen Weg: Ausziehen – oder ein Fan-Shirt kaufen und im Stadion drüberziehen. So profitiert der Verein dreifach: Beim Eintrittsgeld, beim Merchandising, und auch die politische Einstellung des Fans verschwindet für den neutralen Betrachter unter der neuen Oberfläche.



BABELSBERG 03 wünscht ein frohes Fest!

Ebenso wie für viele Fans geht es jetzt auch für den SV Babelsberg 03 in die Weihnachtspause. Bei Nulldrei kehrt nun für die nächsten Tage Besinnlichkeit und Ruhe ein.

Die Geschäftsstelle wird zwischen dem 23.12. und 05.01. geschlossen sein.

Wir möchten uns bei allen Mitgliedern, Sponsoren und Freunden aber im ganz besonderem Maße bei den vielen ehrenamtlich arbeitenden Nulldreiern für ihren Support und ihre Arbeit im Jahr 2013 bedanken.

Babelsberg 03 wünscht allen frohe Weihnachten!


Sülo wünscht schöne Feiertage und sagt auf Wiedersehen.



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