Mutige Nulldreier stoppen Altglienicker Höhenflug | RL Nordost, 20. Spieltag, VSG Altglienicke vs. Babelsberg 03, 1:2 (1:1)


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Der Equipe gelang ein Überraschungssieg gegen die formstarke VSG Altglienicke, womit wohl die wenigsten, selbst die treuesten, Fans  gerechnet hätten. Nach einem frühen Rückstand durch Handelfmeter drehte Nulldrei die Partie und verließ den Jahn-Sportpark mit einem 1:2-Erfolg.

Mit nur zwei Tagen Regenerationspause hatten die Kiezkicker nicht viel Zeit, um sich auf die Mannschaft der Stunde oder vielmehr des Jahres vorzubereiten. Altglienicke feierte am Freitag den siebten Sieg in Folge, wobei sie ohne ein einziges Gegentor blieben und damit ein Novum in der Regionalliga erreichten. Markus Zschiesche wird seine Spieler darauf eingestellt haben, was sie beim Aufstiegsaspiranten erwartet, zugleich aber auch, sich nicht davon beeindrucken zu lassen.

Die Berliner hatten erwartungsgemäß mehr Ballbesitz und führten durch die ersten 15 Minuten, ohne eine große Gefahr auszustrahlen. Die Kiezkicker hielten den Gegner weitestgehend vom eigenen Strafraum fern. Einen Freistoß für die Hausherren drosch Cigerci in die Mauer, wo der Schiedsrichter ein Handspiel von Daniel Frahn gesehen haben will und Elfmeter gab. Tatsächlich bekam er den Schuss an den Ellenbogen, womit die Entscheidung regeltechnisch korrekt war. Aus Spielerperspektive waren die Proteste jedoch auch verständlich, da der Spielraum, sich irgendwie vor dem Geschoss zu schützen, sehr gering ist. Der Freistoßschütze legte sich den Ball selbst auf den Punkt und verwandelte den Strafstoß sicher, entgegengesetzt der Flugrichtung von Luis Klatte rechts unten (17.). Nulldrei kämpfte sich zurück und spielte immer wieder über wenige Stationen in Richtung Altglienicker Tor, nur der Abschluss saß noch nicht so ganz. Tahsin Cakmak nach circa einer halben Stunde mit einem Distanzschuss, den Leon Bätge, trotz fiesem Aufsetzer, noch parieren konnte (31.). Die VSG war überraschend passiv, zögerte im Pressing und ließ die Equipe kommen. Rico Gladrow wollte Frahn hinter der Abwehrkette anspielen. Bätge lief dem Ball unnötigerweise entgegen und machte es Matthias Steinborn einfach, ins leere Tor zu treffen (1:1, 33. Minute). Viele kleinere Fouls unterbrachen immer wieder den Spielfluss. In der 36. Minute sah sich der Schiedsrichter gezwungen, das überharte Einsteigen von Philip Türpitz an Rico Gladrow im Mittelfeld mit Rot zu quittieren. Rico ist glücklicherweise nichts passiert.

Mit einem Mann mehr auf dem Platz setzte sich das Bild aus der ersten Hälfte fort. Babelsberg hat sich selbst in den Spielrhythmus und somit auch ins Spiel zurückgebracht und ließ kaum etwas zu, bis auf eine Chance von Breitkreuz nach Wiederanpfiff. Nulldrei holte in regelmäßigen Abständen Ecken heraus. Auch wenn die wenigsten etwas einbrachen, bestimmten sie so das Spielgeschehen. Die Filmstädter drangen auf die Führung. Rudolf Ndualu mit der größten Möglichkeit dazu, als er gut nachsetzte und den Verteidiger zu einem missratenen Rückpass zwang. Ein direkter Abschluss wäre hier sicherlich die bessere Option gewesen (62.). Weiter beharrliches Offensivspiel brachte dann doch die Führung, die erneut Rico Gladrow für Daniel Frahn auflegte: Steilpass auf unseren „Oldie“, der aus spitzem Winkel genau ins Berliner Fenster traf (1:2 66. Minute).

Knapp 300 mitgereiste Fans hielten den Jahn-Sportpark in Babelsberger Hand (501 Besucher:innen insgesamt). Mit der Überzahl auf dem Platz und auf den Rängen ließ die Equipe auch bis zum Schluss nichts anbrennen und bot eine mutige und geschlossene Mannschaftsleistung. Ein Indiz dafür: Markus Zschiesche wechselte das erste Mal in der 81. Minute wegen Kämpfen bei Marcel Rausch. Durch diese verdienten drei Punkte kann sich Nulldrei etwas Luft nach unten verschaffen. Nun gilt es, dieses kurzweilige Glückgefühl mit ins nächste Nachholspiel in Lichtenberg zu nehmen.

Aufstellung Nulldrei: Klatte, Bürger, Wilton, Gencel, Frahn, Rausch (81. Wegener), Sietan, Steinborn (84. Iraqi), Ndualu, Cakmak, Gladrow

Besondere Ereignisse: 1:0 Cigerci (17.), 1:1 Steinborn (33.), 1:2 Frahn (66.)
Rote Karte Türpitz (36.)

Schiedsrichter: Eric Weisbach
Assistenten: Paul Wermann, Dirk Meißner

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