Ein Dutzend Möglichkeiten, es nächstes Mal besser zu machen | RL Nordost, 23. Spieltag, Babelsberg 03 vs. Tennis Borussia Berlin, 0:0


VorberichtNulldrei TV Spielbericht und PKostsport.tv

Die Arbeit an einem Erfolgserlebnis geht nach einem torlosen Remis am Freitagabend gegen Tennis Borussia weiter, die sich wiederum bei einem fantastischen Keeper bedanken können. Aus blauweißbunter Sicht und aufgrund der mangelnden Chancenverwertung ist der Punkt definitiv zu wenig, kann aber der Grundstein für spätere Erfolge sein.

Eigentlich steckte die Partie voller guter Nachrichten: Trotz der schwachen Form und den gezeigten Leistungen in den vergangenen Spielen, kamen knapp 2400 Fans ins Karli, die meisten Besucher:innen eines Heimspiels in diesem Jahr. Es kommen nach und nach Stammkräfte zurück, wie zum Beispiel Startelf-Comebacker Rudolf Ndualu. Die Equipe hielt ihr Versprechen auf eine Leistungssteigerung, geriet dieses Mal nicht in Rückstand und kreierte so viele Chancen, die für den gesamten März gereicht hätten. Nur leider konnte sie keine davon nutzen, weshalb, statt Feiern vor der Nordkurve, eher ein schüchternes Applaudieren angesagt war. Dieser Beifall galt in erster Linie den Fans, die den Kiezkickern zum wiederholten Mal einen großartigen Support entgegengebracht haben.

Gegen Tennis Borussia, die nach wie vor das Schlusslicht der Regionalliga Nordost bildet, waren die Erwartungen entsprechend hoch. Die Gäste haben mit Abstand das schlechteste Torverhältnis, was auf große Baustellen an beiden Enden des Platzes hindeutet. Angesichts der nur 15 eigenen Treffer in 22 Spielen der Borussen, hatte Luis Klatte nicht allzu viel Arbeit zu erwarten. Seine Kollegen hielten den Gegner weitestgehend vom eigenen Strafraum fern. Angriffe, die TeBe zum Abschluss brachte, gingen am Tor vorbei, wie der erste des Spiels in der vierten Minute, aber auch nach einem Freistoß (23.) sowie ein links vorbeigehender Fernschuss (32.). Zwischen diesen lila-weißen Vorstößen blieb die kreative Hoheit bei Nulldrei. Frahn platzierte nach zehn Minuten einen Kopfball gegen die Laufrichtung des Torhüters, bekam jedoch nicht genügend Druck dahinter. Ndualu versuchte vorn möglichst viele Bälle entweder selbst auf das Tor zu bringen oder zu verteilen. Sein gutes Zuspiel auf Steinborn ist bis zur 26. Minute die größte Chance der Equipe gewesen. In dem für Markus Zschiesche typischen Dreiersturm bekam jeder seine Momente, welche jedoch im Abseits endeten (Frahn, 37.) oder am exzellenten Torhüter, Karl Albers, der über 90 Minuten seine Mannschaft den Punkt rettete, wie beispielsweise beim Kopfball von Janne Sietan (44.).

In der zweiten Halbzeit erspielten sich die Filmstädter noch einmal mehr Chancen. Emir-Can Gencel (51.) und Matthias Steinborn (62.) setzten ihre Abschlüsse etwas zu hoch an und Frahn’s Versuch kurz darauf blieb zu harmlos, um den Mann im Tor zu überwinden. Der Torerfolg wollte sich einfach nicht einstellen, was teilweise mit Pech zu erklären ist (Sietan, 68.), aber eben nicht nur. Die Borussia hat sich kaum nach vorn getraut und mit zehn Mann verteidigt. Andererseits hatte die Equipe gute Balleroberungen, die sie besser hätten ausspielen können. In den letzten Minuten gab es Chancen im Minutentakt, von denen keine ins Netz ging: Iraqi in der 77. Minute, Steinborn in der 84. Minute oder Sietan in der 87. Spielminute. Spätestens, als Karl Albers auch den Schuss von Tahsin Cakmak vereitelte, war klar, dass die Berliner Nummer Eins eindeutig Spieler des Spiels werden würde (88.). Auch in der Nachspielzeit hielt er seinen Kasten sauber und kann sich und seiner Mannschaft zu diesem Punkt gratulieren.

Ob dieser Punkt einem Team unbedingt hilft, sei mal dahingestellt und wird vielleicht erst in der Endabrechnung ersichtlich sein. Babelsberg wird mit einem Punkt kaum etwas anfangen dürfen. Wenn man aus über ein Dutzend Chancen nichts macht, ist es schon etwas komisch. Trotzdem haben die Kiezkicker gezeigt, dass sie auch mit Ballbesitz umgehen und das Spiel leiten können. Das sollten sie ins nächste Training und ins kommende Spiel mitnehmen.

 

Aufstellung Nulldrei: Klatte, Bürger, Wilton, Wegener, Gencel, Frahn, Rausch, Sietan, Steinborn, Ndualu (71. Iraqi), Gladrow (71. Cakmak)

Besondere Ereignisse:

Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki
Assistenten: Marko Wartmann, Matthias Lämmchen

Zuschauende: 2.392