Erneutes Aus im Pokal | AOK Landespokal Brandenburg, Achtelfinale, FC Energie Cottbus vs. Babelsberg 03, 2:1 (0:1)


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Babelsberg 03 unterlag in einem zumindest physisch umkämpften Duell dem FC Energie Cottbus mit 2:1. Das erwartete ausgeglichene Spiel war es jedoch nicht, weshalb die Lausitzer zwar knapp, aber verdient in die nächste Runde einziehen, wissend mit Babelsberg den wahrscheinlich größten Konkurrenten im Pokal aus dem Weg geräumt zu haben.

Es wurde kalt in den vergangenen Tagen, weshalb auch im Stadion der Freundschaft ein leichter Frost einzog. Gegen eisige Luft hilft entweder ein ordentliches Aufwärmprogramm oder man heizt sich an den Emotionen auf. Es ist kein Geheimnis, dass es bei Aufeinandertreffen dieser beiden Teams immer knistert. Für ein effektives Warm Up sorgten die Kiezkicker durch frühes Anlaufen in den ersten Minuten. Bei eigenem Ballbesitz versuchten sie, über möglichst wenige Stationen nach vorn zu spielen. Das Rezept ging auf: Daoud Iraqi führte einen Freistoß in der eigenen Hälfte zügig aus, weil er Platz Matthias Steinborn in der Ferne stehen sah. Der musste aber gar nicht auf ein präzises Zuspiel hoffen, denn Axel Borgmann köpfte den Ball zu seinem Keeper, der aber schon voreilig herausgelaufen war. Dieser eklatante Abstimmungsfehler brachte die plötzliche Führung für die Equipe (5.). Cottbus brauchte etwas Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen, kam dann aber mit Dampf. Den Abschluss von Eric Holtmann parierte Luis Klatte mit Bravour, indem er lange stehen blieb und den Winkel clever zumachte (9.). Energie gelang es, den frühen Blackout aus dem Kurzzeitgedächtnis zu verbannen und stand nun besser im Spiel. Dennis Slamar traf das Außennetz (14.). Gerade über die Außenbahnen kam Cottbus gut voran. Babelsbergs linke Seite bewachte der ehemalige Cottbusser, Jannis Fuchs, während rechts Paul Wegener aufpasste. In der 37. Minute musste Marcus Hoffmann für ihn nach außen rücken und fehlte demzufolge in der Innenverteidigung. Das Glück und Tino Schmidt sind mit ihm gewesen, als Badu den Ball am langen Pfosten nicht verwerten konnte. Fortuna kam zwei Minuten später noch einmal zur Hilfe und ließ gleich zwei Cottbusser an einer gut getretenen Flanke vorbei rauschen. Kurz vor der Pause rechtfertigte Jannis Fuchs seinen Startelfeinsatz und klärte einen Kopfball von Borgmann auf der Linie. (45.+2).

Zur Halbzeit war klar, dass die Filmstädter dem wachsenden Druck der Hausherren nicht ewig standhalten konnten, zumindest nicht ohne Entlastungen. Nach dem Motto, „Angriff ist die beste Verteidigung“, brachte Tahsin Cakmak mit ein bisschen Platz den Ball wenigstens mal Richtung Tor (47.). Dann ist es doch passiert, der Ausgleich für die Lausitzer. Während alle noch mit einer vermeintlichen Elfmetersituation, wo Janne Sietan sich beim Klärungsversuch in Holtmann hineinschob, nutzte Maximilian Oesterhelweg die Verwirrung zum 1:1 (53.). Elfmeter hin oder her, Cottbus hatte den Ausgleich und setzte alles daran, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Luis Klatte hielt Nulldrei die längste Zeit im Spiel (Nicolas Wähling, 61.). Da der Rasen im Cottbusser Strafraum höchsten von Frost gezeichnet war, nicht aber von Babelsberger Stollen, sollten die Einwechslungen von Rudolf Ndualu und Rico Gladrow dies nun ändern. Eine erkennbare Verbesserung im harmlosen Offensivspiel brachten die Wechsel aber nicht. Stattdessen drehte Cottbus sieben Minuten vor Schluss die Partie, was der Überlegenheit aus neutraler Sicht mehr als gerecht wurde (83.). Maximilian Oesterhelweg zeigte beim 2:1 eine gute Schusstechnik. Dass sich der Ball den langen Weg durch ein Dutzend Beine bahnen konnte, wirkte trotzdem schon etwas kurios. Vom Gefühl her, konnte man die Hoffnung, dass die Kiezkicker an dem Tag aus dem Spiel heraus noch treffen würden, allmählich begraben. Die sonst so spielstarke Equipe kam irgendwie nicht in den nächsthöheren Gang und lief meist nur hinterher. Apropos hinterher, beim Versuch den enteilten Holtmann zu stoppen, grätschte Iraqi ihm von hinten in die Beine: Rot (85.). Es war kein bösartiges Foul, aber auch keine wirkliche Notbremse im klassischen Sinne, da eigentlich noch genügend Mitspieler hinten waren. Mit dieser Verzweiflungstat ohne den Hauch einer Chance auf den Ball, erlischte auch das letzte Fünkchen Hoffnung. In der Nachspielzeit hatte Tom Nattermann die wohl beste Chance im ganzen Spiel, doch der bis dahin beschäftigungslose Cottbusser Schlussmann blieb auf der Höhe des Geschehens und faustete den Ball über sein Gehäuse.

Dieses 2:1 sieht knapper aus als es eigentlich war. Klar, im Pokal kann viel passieren und eine Standartsituation vielleicht noch die Verlängerung gebracht. Auch durch die blauweißbunte Brille muss man festhalten, selbst das 0:1 war mehr als glücklich. Diese Niederlage tut weh und ist eine weitere Delle in der ohnehin schon schlechten Bilanz gegen den FCE. Bis zum Wiedersehen am 10. Dezember muss die Equipe die Zeit nutzen, um diese Schmach vergessen zu machen. Dafür wäre eine punktereiche Reise nach Erfurt eine optimale Grundlage. Rot-Weiß Erfurt empfängt die Kiezkicker am kommenden Samstag, 26. November, um 13 Uhr.

Aufstellung Nulldrei: Klatte, Hoffmann, Wegener, Iraqi (85. Rot), Nattermann, Schmidt (65. Gencel), Danko (88. Reimann), Fuchs, Sietan, Steinborn (60. Ndualu), Cakmak (60. Gladrow)

Schiedsrichter: Andy Stolz
Assistenten: Hannes Wilke, Tobias Starost

Zuschauer: 5.632