„Der letzte Biss fehlt“ | RL Nordost, 23. Spieltag, Babelsberg 03 vs. Union Fürstenwalde 1:2 (0:1)

 

Vorbericht Nulldrei TV Spielbericht und PK

Ein sichtlich angesäuerter Predrag Uzelac hatte soeben erst auf dem PK-Podium im Presseraum des Karl-Liebknecht-Stadion Platz genommen, als es auf Nachfrage von Stadionsprecher Thomas Hintze aus ihm herausplatzte. Zu viele wiederkehrende Fehler habe sein Team gemacht und die für den Abstiegskampf notwendige Konsequenz in den entscheidenden Situationen vermissen lassen. Fehler, die eine abgezockte Mannschaft wie die des FSV Union Fürstenwalde zu nutzen wusste. Nach einer verhaltenen ersten, und einer stark verbesserten zweiten Halbzeit, war sein Team durch Rückkehrer Daniel Frahn in der 89. Spielminute per Foulelfmeter erst zum Ausgleich bekommen, musste aber im direkten Gegenzug den erneuten Rückstand hinnehmen. Damit verharren die Filmstädter auf dem 16. Tabellenrang tief im Abstiegskampf. Die Gäste hingegen verbessern sich um einen Rang und rücken, am BFC Dynamo vorbei, im Tableau auf Platz fünf vor.

Im Anschluss an die deutliche Kritik, gab Predrag Uzelac im selben Atemzug die Richtung für die kommende, englische Woche vor. Es nütze jetzt nichts den Kopf in den Sand zu stecken und in tiefe Trauer zu verfallen, man sei noch lange nicht abgestiegen. und habe noch genug Möglichkeiten das Ruder rumzureißen. Zudem nahm er seine Spieler in Schutz, da es in einer solchen Situation ganz natürlich sei, dass das Selbstbewusstsein fehle und sich dieses erst mit Erfolgserlebnissen wiedereinstellen könne.  Zumal hatte seine Mannschaft im zweiten Abschnitt nach einigen Umstellungen deutlich besser in die Partie gefunden. War man in der ersten Halbzeit noch zu verlegen gewesen und hatte folgerichtig den Rückstand durch Gian Luca Schulz in der 26. Minute hinnehmen müssen, war das Auftreten in den zweiten 45. Minuten ein deutlich souveräneres. Vor allem über die eingewechselten David Danko und Mattia Trianni, der sein blauweissbuntes Debüt feierte, kam viel Schwung in die Partie.

Dennoch reichte es lange nicht für klare Abschlusssituationen in Richtung des Fürstenwalder Tores. Erst kurz vor dem Ende der Partie konnte Routinier Ugurtan Cepni über die linke Seite mit viel Tempo in den Strafraum ziehen und war von zwei in grün gekleideten Verfolgern nur noch mit einem Foul zu stoppen. Den von Schiedsrichter Christian Allwardt verhängten Elfmeter, dem mit seinem Gespann im Verlauf des Spiels mehrfach folgenschwere Fehler unterliefen, verwandelte Winterneuzugang und Rückkehrer Daniel Frahn sicher im linken unteren Eck. Der Jubel der über 1400 Zuschauer im Karli verstummte allerdings schnell wieder. Die Tormusik war noch nicht ganz verstummt, als Fürstenwalde in der 90 Minuten vom Anstoß weg zur erneuten Führung traf. Der gefährlichste Angreifer der Gäste, Darryl Julian Geurts, wurde am Strafraum der Potsdamer freigespielt, umkurvte den herauseilenden Dominik Picak und traf an Valentin Rode vorbei ins leere Tor.

Die kurzzeitig aufflammende Euphorie am Babelsberger Park, die nach dem Sieg gegen Chemie Leipzig aufgekommen war, ist nach den zwei knappen und unglücklichen Niederlagen vorerst wieder verflogen. Die Mannschaft muss sich nun an den Worten ihres Trainers orientieren und mit viel Kraft und Leidenschaft in die kommenden Aufgaben gehen. Die nächste Bewährungsprobe wartet bereits am kommenden Mittwoch, den 26. Februar, auf blauweissbunt. Dann trifft das Team um Kapitän Leonard Koch im Nachholspiel des 19. Spieltages auf Wacker Nordhausen. Angestoßen wird die Partie um 19 Uhr im Albert Kuntz Sportpark.

Aufstellung Nulldrei: Picak, Rode, Rangelov (46. Danko), Nattermann, Siebeck (85. Müller), Koch, Lela, Frahn, Dombrowa, Cepni, Pino Tellez (66. Trianni)

Schiedsrichter: Christian Allwardt
Assistenten: Christoph Dallmann, Florian Markhoff

Zuschauer:
1471