Den Trend bestätigen

Nach dem erfolgreichen Auftakt in das Pflichtspieljahr 2020 gegen die BSG Chemie Leipzig (1:0), wollen die Filmstädter die kommenden Aufgaben selbstbewusst angehen. Der nächste Gradmesser auf dem Weg aus der Abstiegszone heraus, ist der FC Viktoria 1889 Berlin. Die Südberliner stehen mit aktuell 28 gesammelten Zählern im gesicherten Tabellenmittelfeld. Nulldrei hingegen benötigt dringend weitere Erfolge, um die sportliche Qualifikation für die Regionalliga-Saison 2020/21 aus eigener Kraft zu bewerkstelligen. Zusätzliche Motivation wird das Team von Cheftrainer Predrag Uzelac aus dem Umstand ziehen, dass mit einem weiteren dreifachen Punktgewinn am kommenden Wochenende, verbunden mit einer Niederlage des VfB Halberstadt beim BFC Dynamo, die Germania als direkter Konkurrent um den Klassenverbleib zunächst einmal hinter sich gelassen werden könnte.

Das dieses Unterfangen kein einfaches wird, zeigt schon ein Blick in die nähere Vergangenheit. Aus den letzten drei Duellen mit der Viktoria konnten die Filmstädter nie als Sieger hervorgehen. Zudem stellen die Berliner mit nur 14 Gegentreffern nach 20 Spielen die mit Abstand beste Defensive der Liga. Auch im Hinspiel am Babelsberger Park kamen die Gastgeber über ein torloses Unentschieden nicht hinaus. Die starke Defensive der himmelblauen Lichterfelder, geht allerdings zu Lasten der schwachen Offensive. Mit nur 19 Treffern sind die Hausherren das harmloseste Team der direkten Nachbarn des Tabellenmittelfelds bis in die Spitzengruppe. Nur der Tabellenletzte, der Bischofswerdaer FV ist mit 16 erzielten Toren noch deutlich seltener erfolgreich. Ein weiterer Beleg für diesen Umstand sind die zehn Unentschieden, davon sieben ohne eigenen oder gegnerischen Treffer, die das Team von Trainer Benedetto Muzzicato in der laufenden Saison angesammelt hat. Auch am vergangenen Spieltag trennte sich das Team um Kapitän Marcus Hoffmann mit Null zu Null vom 1. FC Lokomotive Leipzig.

Zeitweise größere Aufmerksamkeit erreichte der Verein im Sommer des Jahres 2013, als nach der Fusion des BFC Viktoria 89 und dem Lichterfelder FC der FC Viktoria 89 mit großen Ambitionen die Bühne der Regionalliga Nordost betrat. Mit dem Ziel sich als dritte Kraft hinter dem 1. FC Union Berlin und Hertha BSC in der Bundeshauptstadt zu etablieren, wollten die Verantwortlichen zeitnah in die dritte Liga aufsteigen. Für die hochtrabenden Ziele wurden sogar die Rufe nach einem neuen Fußballstadion auf dem Tempelhofer Feld laut. Den sportlichen Beleg für die gestellten Ansprüche blieb der Verein jedoch schuldig. Nach der besten Abschlussplatzierung, Tabellenrang 4, in der Saison 2016/17 unter Trainer Ersan Parlatan, großen Kaderumbrüchen und  verschiedenen Sponsorenwechseln, ging der Verein am 13.12.2018 in die Insolvenz. Gerettet von Immobilien-Millionär Tomislav Karajica, konnte das Team vom Ostpreußendamm am 10. Dezember des vergangenen Jahres in die wirtschaftliche Selbstständigkeit entlassen werden.

Unabhängig von diesen Statistiken und Ergebnissen wird Cheftrainer Predrag Uzelac von den Vorgaben der vergangenen Wochen nicht abrücken. Nur über bedingungslosen Einsatz und Kampf kann die Mannschaft um Kapitän Leonard Koch auch in Zukunft erfolgreich sein. Die sportlich, tabellarische Situation am Park ist nach wie vor bedrohlich, sodass, auch mit dem Zutun der Winterneuzugänge die sich nach und nach an die Mannschaft heran arbeiten, der Fokus auf den Klassenerhalt geschärft bleiben muss. Angestoßen wird die Partie des 21. Spieltags der Regionalliga Nordost zwischen Viktoria Berlin und Babelsberg 03 am kommenden Sonntag, den 9. Februar, um 13.30 Uhr unter der Leitung von Schiedsrichter Christopher Gaunitz im Stadion Lichterfelde.