Frauen sichern sich die Tabellenspitze

(Foto/Text: Nowaweser Kiezkurier)


Eine Woche nach dem bescheidenen Auftritt in Gießmannsdorf sollte es für unsere bisher ungeschlagene Equipe zum Liganeuling; BSC Preußen 07, nach Blankenfelde gehen. Teile unserer Redaktion reisten bereits am Samstag an, um sich schonmal die lokalen Gegebenheiten anzusehen. Darunter fiel unter anderem eine erste Platzbegehung. Bereits auf der Fahrt zum Sportplatz fesselte mich die Erinnerung an die Googe Maps-Aufnahme, welche so unglaubwürdig war, dass ich gespannt wie ein Flitzebogen das Areal betrat. Und wirklich, der Platz bestand zwar aus recht neuem Kunstrasen, jedoch können die Maße nur in trinkfreudiger Runde entstanden sein. Ein gefühltes Kleinfeld mit minimalem Abstand zwischen 16er- und Seitenauslinie. Ich empfehle jedem, einen Blick auf Google Maps zu werfen oder tatsächlich mal nach Blankenfelde zu fahren.

Am Sonntag machte sich die frühe Anreise bezahlt. Lange schlafen, kurze Anfahrt und doch brachte die Nacht so ihre Gefangenen. Pünktlich zum Treff erreichten wir also die Anlage samt Bistro, welches natürlich auch getestet wurde. Das Hauptgebäude ist ein optisch sehr neuer Bau, hat aber wohl bereits 8 Jahre auf dem Buckel. Dennoch alles modern und wirklich schick. Das Bistro hatte zwar knackigere Preise, als der Rest der Liga, jedoch war die Auswahl riesig. Draußen gibt es einen Kunstrasen, einen neuen Rasenplatz, welcher noch nicht freigegeben ist und den Platz, auf dem die Partie unserer Kickerinnen stattfinden sollte. Dieser zeigte bereits beim Warmmachen seine wahre Größe. Egal wie das Spiel laufen sollte, es war klar, dass es eng wird.

Die Gastgeber, welche neben Eberswalde neu in der Liga sind, hatten bisher keinen schlechten Start erwischt. Top.Neuverpflichtung dürfte in jedem Fall die erfahrene Corinna Dumke, welche auch schon Bundesligaluft schnuppern dürfte, gewesen sein. Auffällig ist, dass alle Siege auf dem heimischen Platz eingefahren wurden. Dies zeigt, welche Probleme andere Teams offensichtlich mit diesem Platz haben. Babelsberg war, wie es sich für einen Spitzenreiter gehört, vorbereitet und war den örtlichen Gegebenheiten vertraut.

Im Gegensatz zu den letzten Partien, an die ich mich nur ungern erinnere, schienen die Akkus vollgeladen zu sein. Mit voller Konzentration und ohne oftmals gezeigte Lari-Fari.Haltung ging das Team ins Spiel und setzte von Beginn an Akzente. Es brauchte nur 4 Minuten, ehe Pauline das Torfestival einlutete. Der Qualitätsunterschied machte sich klar bemerkbar, unsere Equipe drückte im Minutentakt auf das Blankenfelder Tor. Es folgte im ersten Durchgang ein weiteres Tor durch Pauline (20. Minute), jedoch schlugen auch Sandra Wiegand (17′, 27′, 28′, 39′) und Virginia (32′) zu. Der BSC kam nur selten aus dem eigenen Gefilde heraus und konnte über die kompletten 90 Minuten nur 1,2 mal wirklich torgefährlich ans Babelsberger Tor kommen. Die angeschlagene Anna Sarholz wird’s gedankt haben. Die 7-0 Führung zur Halbzeit machte es den Blankenfeldern hoffnungslos, während auf unserer Seite klare Zufriedenheit kreiste. Bei dem Geräuschpegel, welchen die Box in der Babelsberger Kabine verursachte, dürfte dort auch nicht viel geredet worden sein. Blankenfelde erkannte jedenfalls, dass sie überrannt wurden, es aber auch zu spät ist, dem etwas entgegenzusetzen.

In fröhlicher Auswärtssiegstimmung freute man sich am Rande auf die zweite Hälfte, welche Benjamin Buhlmann auch pünktlich eröffnete und das Babelsberger Trommelfeuer seinen Lauf nehmen sollte. Auch hier dauerte es nur wenige Minuten, ehe erneut Pauline den ersten Treffer markierte (50. Minute). Da die Wechselbank noch einige Spielerinnen bot, wechselte Trainer Stephan Weidner nach fast 15 Minuten Spielzeit erstmals aus und brachte Sandra Hebestadt für Jessy. Es folgte das 9-0 durch Nicole Hansen und ein weiterer Wechsel (Laura für Michi), ehe erneut Virginia einnetzte (73. Minute). Darauffolgend wieder ein Wechsel (Clara für Maria). Die Schlussphase teilten sich Sandra Wiegand (76′, 78′) und Pauline (80′, 87′) mit jeweils 2 Treffern, welche den Endstand von 14-0 ergaben. Das Spiel weiter im Detail auseinander zu nehmen wäre Unsinn, denn es lief rundum perfekt. Habe ich in der Vorwoche noch ordentlich gemotzt, ging ich aus diesem Spiel mit einem schönen Gefühl heraus. Der Auftritt unseres Teams entsprach endlich wieder der Tabellenposition. Natürlich hätten einige herausgespielte Situationen noch klarer genutzt werden können, jedoch war dies einfach nicht nötig. Was mir aber auffällig gut gefiel, war das funktionierende Schnittstellenspiel, welches vorallem Virginia oft erreichte. Jetzt heißt es am Ball bleiben und bereits am kommenden Dienstag nachzulegen. Dort empfangen wir um 19 Uhr, das Team aus Ladeburg/Wandlitz zum Nachholspiel. Der Blick auf die Tabelle amüsiert mich jedenfalls aktuell ebenso, wie die Aufnahme des Sportplatzes der Blankenfelder. Gegen einen erneuten Trip nach Blankenfelde hätte ich generell nichts einzuwenden, auch wenn ich für die nächste Saison andere Ziele auf dem Zettel habe. Vielen Dank ans Team für diesen tollen Auftritt. Wir sind die 1!