Landesliga/Frauen, 17. Spieltag: Babelsberg 03 vs. SpG Ladeburg/Wandlitz // 3:0

Endspurt in der Landesliga Brandenburg. Theoretisch ist noch alles drin, realistisch betrachtet werden wir die Saison aber eher auf dem dritten oder vielleicht noch auf dem zweiten Platz abschließen. Nach der bescheidenen Leistung in der Vorwoche, gastierte nun der Drittletzte aus Ladeburg/Wandlitz im Kiez. Im Gegensatz zu unserem Team, gelang den Gästen in der Vorwoche ein klarer 4-0 Sieg im Heimspiel gegen Turbines Dritter . Die Alarmglocken signalisierten also, dass dies ganz und gar kein Spaziergang werden würde, zumal man sich im Hinspiel schon mit einem Unentschieden zufrieden geben musste.

Da man notgedrungen auf die Sandscholle ausweichen musste stand unserem Team außerdem eine kleine Premiere bevor. Zum ersten Mal wurde ein Pflichtspiel auf dem heimischen Trainingsplatz, dem Kunstrasen der Sandscholle, ausgetragen. Vermutlich zum Vorteil, da man diesen Platz eigentlich genauestens kennt. Bevor das Spiel angepfiffen wurde, kümmerte sich Schiedrichter Sebastian Rother aber erstmal um ein besonderes Anliegen der Gästespielerinnen und schickte die Nulldrei-Fans auf die gegenüberliegende Seite, da diese offensichtlich ein schrecklicher Störfaktor für die Wechselbank der Gäste gewesen wären. Albern, da es eigentlich immer nett ist, in unmittelbarer Nähe der eigenen Bank zu stehen. Leider fanden sich allgemein auch nur 42 Zuschauer ein, obwohl das Wetter gut mitspielte und sogar die Sonne hin und wieder am Platz vorbeischaute. Schade, da geht wesentlich mehr, liebe Nulldrei-Fans!

Nachdem alle Störenfriede ihren Platz geräumt hatten, konnte die Partie auch angepfiffen werden. Und diese startete, naja, eher schleppend. Beide Teams absolvierten die ersten 45 Minuten auf Sparflamme. Nach vorn ging nix und hinten brannte auch nix an. Ein ausgeglichener Kick, welcher nicht ansatzweise andeutete, wer am Ende den Platz als Sieger verlassen könnte. Ein Déjà-vu aus der Vorwoche schoss mir durch den Kopf und machte nicht gerade Hoffnung. Die erste Hälfte ging also ohne große Vorkommnisse von statten. Keine Karten, keine Auswechlungen und keine gefährlichen Torchancen auf beiden Seiten.

Nach dem Seitenwechsel pushte sich unser Team aber nochmals und signalisierte den anwesenden Nulldrei-Fans, dass noch Motivation vorhanden ist. Der zweite Durchgang war gerade eine Minute alt, als Nicole Hansen sich in die gegnerische Abwehr schlängelte, den Ball ganz locker und frech in die linke Ecke schob und den Ball somit hinter die Torlinie der Gäste beförderte. „Nikki, Pullover, Anorak“ ertönte es von der Seitenlinie, womit ein neuer, personalisierter Schlachtruf die Welt erblickte. Nun ging auch wieder mehr bei Nulldrei. Es wurden wieder Chancen nach vorn erarbeitet und bestmöglich verwertet. In der 55. Minute folgte ein Doppelwechsel beim SVB. Doris Bragulla und Kimberly Stein (welche mich unbewusst dazu brachte, die ersten 7 Folgen Power Rangers zu starten) verließen den Platz und mit Kim Theisen und Lisa Häfker betraten frische Kräfte das Feld. Anna Kunert rückte aus der Verteidigung nach vorn und benahm sich, im wahrsten Sinne des Wortes, in der gegnerischen Abwehr Hose runter. In der 70. Minute nutzte Stephan Weidner seinen letzten Wechsel und tauschte Laura Girad für Jaqueline Pollak. Die Babelsberger Abwehr stand stabil, das Mittelfeld erarbeitete sich mehr und mehr Möglichkeiten nach vorn und mit Anna Kunert wartete dort ein bissiger Werwolf. Dennoch fällt immer wieder auf, dass innerhalb des Teams die Kommunikation fehlt. Bis auf 2, 3 Spielerinnen, herrscht dort Funkstille und so wird der Ball eher auf gut Glück durch die Reihen geschoben. Wie aus dem Nichts erhöhte Anna Kunert in der 81. Minute für unsere Nulldreier auf 2-0 und belohnte sich endlich wieder selbst. Der Pfiff des Schiris schallte noch in meinem Ohr, als erneut Anna Kunert am Ball war und allein aus dem Mittelfeld durchmarschierte und zum 3-0 Endstand einnetzte.

Somit war die Premiere auf dem vertrauten Trainingsplatz letztlich doch noch geglückt. Nach der offenen und ausgeglichenen ersten Hälfte, steigerte man sich, wie so oft, im zweiten Durchlauf. Nicht unerwähnt sollte natürlich bleiben, dass wir auf einige Stammkräfte, wie beispielsweise Konnie und Feli verzichten mussten und diese Lücken auch erstmal zu füllen sind. Nun müssen wir weiterhin punkten und, wer weiß, vielleicht geschehen doch noch Wunder in dieser Liga. Gepunktet wird dann hoffentlich am nächsten Sonntag, wenn unser Team bei Borussia Brandenburg gastiert. Anstoß ist ganz fanunfreundlich bereits um 10 Uhr.

(M)