Gesprächsabend mit Michael Maor

Am Dienstag, den 11. November, besuchte uns der Holocaustüberlebende Michael Maor im Karl-Liebknecht-Stadion. Etwa 80 Gäste zog der Themenabend ins KarLi. Nach einem offenen Vortrag folgte eine persönliche Gesprächsrunde mit dem 81-Jährigen.

Maor erzählte von seiner Kindheit, wie er mit ansehen musste, wie seine Eltern von jugoslawischen Soldaten im Wald erschossen wurden und wie er sich nach seiner späteren Fotografenausbildung als Agent in das Büro von Staatsanwalt Dr. Bauer schlich um dort die Fotos zu schießen, die später als aussagekräftiges Beweismittel im Eichmannprozess dienten. „Dr. Bauer hat die Unterlagen offen auf dem Tisch liegen lassen, sodass ich diese recht einfach abfotografieren konnte.“, blickte Maor mit einem Lächeln zurück.

Insgesamt durfte man einem eindrucksvollen Menschen zuhören, der trotz aller Vorkommnisse seiner Vergangenheit seinen Humor nicht verloren hatte. Über die gesamte Dauer seines Vortrags bat er um Fragen der Zuhörer. Ein junger Besucher fragte ihn, wie er damit umgegangen sei, als seine Eltern vor seinen Augen erschossen wurden. „Wie wärst du damit umgegangen?“, war die Antwort. Der Fragende antwortete „Ratlos.“ und Maor nickte: „Genau so ging es mir auch.“.

Nach dem einstündigen Vortrag ging es in die persönliche Gesprächsrunde, in der jeder Gast noch einmal unter vier Augen die Möglichkeit hatte, seine Fragen loszuwerden.

Wir danken Michael Maor für den gemeinsamen Abend und dafür, dass er seine Erfahrungen mit uns geteilt hat. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und dass er seinen Humor auch weiterhin nicht verliert.


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