Babelsberg gedenkt Heinz „Schupo“ Tietz

3.2.1952: Rotation Babelsberg vs. Turbine Halle 3:2; v.l.: Stops (Halle), „Schupo“ Tietz, „Schrippe“ Schröder

Das Ur-Gestein des Babelsberger Fußballsports Heinz „Schupo“ Tietz ist am 7. Februar 2014 in einem Hospiz in Lehnin verstorben Das gab sein Stiefsohn Detlef Kamprecht am Wochenende öffentlich bekannt. Heinz „Schupo“ Tietz war dem Babelsberger Fußball seit den 20er Jahren eng verbunden. Als Kapitän der Babelsberger Oberliga-Mannschaft in den 1950er Jahren und später als Trainer beim SC Potsdam und bei Motor Babelsberg war er mit Hans Schöne und Karl-Heinz „Schrippe“ Schröder einer unserer bekanntesten Aktiven.

Der gebürtige Babelsberger lernte das Kicken in den späten 20er und 30er Jahren, in welchen er häufig auf dem Weberplatz beobachtet werden konnte, wo er zielstrebig dem Ball hinterher jagte. Heinz Tietz begann mit dem Fußballsport beim Arbeiterverein Concordia 06 Nowawes, nach dem Verbot der Arbeitersportvereine durch die Nazis Eintracht 06 Babelsberg benannt. Er debütierte als 17-Jähriger am 29. August 1937 in der ersten Mannschaft der Eintracht und stand bereits eine Woche später in der Nowaweser Auswahlmannschaft gemeinsam mit Karl-Heinz “Schrippe“ Schröder auf dem Platz. Wie so vielen jungen Sportlern nahm ihm der Krieg die besten Jahre. Erst 1947 – im Alter von 27 Jahren – kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Schnell fand Heinz Tietz wieder seine Form und wurde zur Triebfeder und Stütze der neu gegründeten SG Babelsberg, später MV und Rotation Babelsberg. Bis 1956 bestritt Heinz „Schupo“ Tietz insgesamt 203 (von 208 möglichen) Oberliga-Spielen für Rotation Babelsberg, erzielte 27 Tore. In Erinnerung blieben sein unermüdlicher Kampfgeist, das große technische Können und die sprichwörtliche Pferdelunge des meist als Außenstürmer aufgebotenen.

Nach seiner Fußballlaufbahn arbeite Heinz Tietz als Obermeister und Abteilungsleiter in der Druckerei der Märkischen Volksstimme und im Karl-Marx-Werk als Sportinstrukteur. Dem Fußball blieb er in verschiedenen Funktionen bei Rotation, dem SC Potsdam und Motor Babelsberg verbunden. Zahlreiche Nachwuchsspieler trainierten bei dem Ausnahmekönner. Zum Jubiläum „100 Jahre Fußball in Babelsberg“ wurde Heinz „Schupo“ Tietz für seine besonderen Verdienste geehrt.

Vielen bleibt „Schupo“ als ein Mann in Erinnerung, ohne den der Babelsberger Fußball als solcher kaum vorstellbar wäre. Tietz hat den Babelsberger Fußball als Aktiver, Trainer und als Funktionär geprägt. Jetzt hat sein Herz aufgehört zu schlagen.

Wir werden sein Andenken in Ehre bewahren.


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links: Brandenburgischer Fußballmeister 1949 mit Kranz: „Schupo“ Tietz; rechts: 27. Juni 1955, Karl-Liebknecht-Sportplatz: Rotation Babelsberg vs. Auswahl Berlin 4:1; Ehrenpreis für Heinz „Schupo“ Tietz