RL Nordost, 13. Spieltag: Babelsberg 03 vs. 1. FC Magdeburg 2:2 (1:1)

 

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Spielbericht

Ich habe ja persönlich nichts gegen Orte wie Nordhausen oder Auerbach, aber wenn Mannschaften wie der 1. FC aus Magdeburg kommen, dann verspricht das doch irgendwie eine andere Art von Fußballfest zu werden. Umso schöner wird es, wenn das Karli durchs Klappflutlicht seine ganz eigene Atmosphäre versprüht. Mehr als 4.500 Eintrittswillige sahen das wohl ganz ähnlich und verliehen diesem Spiel zwischen dem Tabellensechsten und –fünften einen passenden Rahmen. Apropos passend, die immerhin 42 Meter breite Choreo der Nordkurve zum Anlass des 110. Fußballjubiläum in Nowawes bzw. Babelsberg verdient dieses Prädikat mit Sicherheit auch. Damit die auch alle gut erkennen konnten, wurde sogar noch mit einigen Handfackeln nachgeholfen. Gegenüber zeigte der FCM-Anhang eine nette Fahnenpräsentation, ebenfalls samt Illumination.

Cem Efe musste seine Truppe zwangsweise etwas umstellen, für den gesperrten Zimmer rückte Mihm auf rechts und Maas kam zu seinem Startelfdebut auf links. Nach vier Heimniederlagen am Stück war das ausgegebene Ziel, mindestens einen Punkt zu holen.

Und ab geht die wilde Fahrt.

Die erste Chance hatten gleich mal die Gäste. Maas, vielleicht noch nicht ganz wach, ließ seinen Gegner auf der Außenbahn erst ziehen und dann flanken, doch konnte Hebib den einschussbereiten Beck noch wirksam stören, so dass der Ball über das Tor ging. Gegenüber wurde es aber richtig heiß. Becker bringt eine Ecke rein, welche Keeper Tischer gleich mal durch die Hände rutschen ließ. Doch Prochnow und auch Albrecht waren zu überrascht, als dass sie damit etwas anfangen konnten. Ecke Nummer zwei folgt umgehend. Diesmal kann Magdeburg scheinbar klären, doch Maas legt den Ball erneut auf außen, wo Koc nach kurzem Dribbling zur Flanke ansetzt. In der Mitte wartet bereits Schwarz auf die Kugel und köpft traumhaft elegant ins linke Eck zur 1:0-Führung ein. Ein Auftakt nach Maß nach 8 Minuten.

Doch auch danach immer wieder Nulldrei. Ich gebe zu, ob des Laufeinsatzes war ich einigermaßen angetan. Nächste Chancen hatten Albrecht nach Flanke Koc und Becker mit einem Fernschuss. Doch scheppern sollte es leider auf der anderen Seite. Tischer schnappt Fuster den Ball vom Fuß und sieht den freien Fuchs zentral starten. Dieser dribbelt knapp 30 Meter ungestört durchs Mittelfeld und bedient dann Beck. Prochnow kommt zu spät, gleiches trifft auf Gladrow zu und Beck verwandelt eiskalt. Nulldrei nun ziemlich von der Rolle. Dazu kam dann noch die verletzungsbedingte Auswechslung Prochnows, der sich im Luftkampf mit Schmunck eine saftige Beule holte. Auch Schmunck konnte nicht mehr weiter machen.

Vor der Pause gab es hüben wie drüben noch einen Aufreger. Erst verpasst Albrecht trotz gekonnter Akrobatik eine Koc-Flanke, dann pariert Gladrow einen Fuchs-Kopfball in großer Manier.

Die zweiten 45 Minuten begannen wieder mit einer engagierten Heimmannschaft, die auch die Chance nach den so genannten zweiten Bällen sucht. Solch einen gibt Sindik nach außen zu Koc der seinen Partner im Sturm sucht. Doch statt Albrecht kommt nur Handke an den Ball, der springt aber in Richtung Tor, wo Tischer das Glück den Tüchtigen hat und klärt. Und wenn man vorne kein Glück hat, kommt häufig hinten noch Pech dazu. Einen Schussversuch im direkten Gegenstoß fälscht Mihm unabsichtlich zu Fuchs ab, welcher ungedeckt vor Gladrow auftaucht und überlegt rechts einschiebt.

Scheinbar ließ die Freude über die Führung die letzten Hirnwindungen einiger Gäste platzen, die folgenden Minuten suchte man sich mittels Böller und Pyro eine eigene Bühne. Eine zunächst kurze Unterbrechung folgte. Diese nutze der SVB um sich wieder zusammenzuraufen, es folgte eine Reiher guter Angriffe. Z.B. Koc zog hart bedrängt in den Strafraum und legte das Leder nur knapp über die Querlatte. Bei der nächsten Flanke verspringt der Ball so unglücklich, dass Albrecht den Schlappen nicht ran bekommt. Auf den Rängen wird schon gehadert. Nach einer guten Parade von Gladrow ist es erneut Albrecht der von Koc’s Vorarbeit profitiert. Doch wieder kann ein Magdeburger klären. Die folgende Ecke bringt dann die Erlösung für all die Verzweifelten in den Babelsberger Fanblöcken. Mihm drückt das Spielgerät völlig ohne Gegenwehr über die Linie, Tischer ist machtlos und geschlagen.

Das rief die vorhin schon erwähnten Mentalopfer im Gästeblock auf den Plan. Diese suchten sich durch eine Sicherheitstür den Weg zum Innenbereich bzw. in die Nordkurve, so dass der Schutzmann in voller Montur eingreifen musste. Erst nach zwölf Minuten war die Lage soweit beruhigt, dass wieder gespielt werden konnte.

Danach passiert aber nichts wirklich erwähnenswertes mehr. Es bleib beim sportlich verdienten und gerechten 2:2 Unentschieden, womit das Tagesziel erreicht war. Entsprechend zufrieden zeigte sich auch Cem Efe in der Pressekonferenz wo er großzügig Komplimente verteilte.

Nulldrei kann sich im oberen Tabellendrittel behaupten, für Magdeburg war der eine Punkt wohl zu wenig.

1. FC Magdeburg: Tischer, Hammann, Handke, Schiller (49. Nennhuber), Lange, Schmunck (44. Viteritti), Puttkammer, Reinhard, Sowislo, Fuchs, Beck

SV Babelsberg 03: Gladrow, Maas (70. Druschky), Hebib, Prochnow (44. von Piechowski), Mihm, Fuster, Sindik, Koc, Becker (57. Blazynski), Schwarz, Albrecht

Tore: 1:0 Schwarz (8.), 1:1 Beck (37.), 1:2 Fuchs (52.), 2:2 Mihm (77.)

Zuschauer: 4.589