Schönwälder und Gladrow beim NULLDREI-Talk

Volle Hütte in der Kiezkneipe Nowawes am gestrigen Donnerstagabend. Moderator Jens Lüscher empfing den gut gelaunten Kapitän Christian Schönwälder sowie Keeper Marvin Gladrow. Die Besucher spüren sofort, dass sich beide Gäste „grün“ sind.

In einer Vorstellungsrunde erzählten beide Kicker über ihren fußballerischen Werdegang. Christian Schönwälder kann auf eine bewegte Fußball-Laufbahn zurückblicken. Mit dem Kicken begann er in Mahrzahn, wo er auch auf gewachsen ist. In der Jugend kam er zu Union Berlin, später spielte er für Tasmania und Tennis Borussia in der B- bzw. A-Jugend-Bundesliga. Leider verletzte er sich so schwer, dass der Traum vom Profifußball bereits ausgeträumt schien. Nach siebenmonatiger Verletzungspause kehrte Christian auf den Platz zurück. Über mehrere Stationen versuchte er, sich wieder näher ans große Ziel heranzukämpfen. Doch ob Bayreuth oder Siegen, das Glück war ihm nicht hold. Finanzielle Probleme der Vereine und überraschende Trainerwechsel machten Chancen zunichte. In Neustrelitz unter Rastislav Hodul ging es dann mit dem Regionalliga-Aufstieg und Platz 8 im ersten Jahr nach vorn. Unter Thomas Brdaric kam er im vergangenen Jahr nicht mehr so häufig zum Einsatz. Unter Mithilfe von Nicolas Hebisch landete der 27jährige Berliner, der sich mit dem WM Besuch in Brasilien einen Traum erfüllte,  dann schließlich in Babelsberg.

Nicht ganz so lang ist die Transferhistorie bei Marvin Gladrow. Der sympathische Mecklenburger entstammt dem Loitzer SV. Über Greifswald kam er nach Cottbus an die Sportschule und durchlief dort die Ausbildung. Insgesamt 16 Mal saß er bei der Cottbusser Zweitliga-Mannschaft, mit der er auch trainierte, auf der Bank. Für die Cottbusser Reserve absolvierte „Marv“  61 Regionalligaspiele und 15 Einsätze in der Oberliga Süd.

Man konnte den Eindruck gewinnen, Schönwälder und Gladrow spielten schon seit Jahren im gleichen Team. Auf Nachfrage wurde dieser Eindruck auch bestätigt. Beide waren sich einig, es läuft rund in der Mannschaft und das wäre eben auch ein Teil des derzeitigen Erfolgs. Die Mannschaft habe von den starken Typen unter den Neuzugängen profitiert. Marvin nannte hier ausdrücklich den Kapitän. Ebenso positiv wurden die Rahmenbedingungen für professionellen Fußball in und rund ums Karli eingeschätzt. Dies beginne bei der Ausstattung der Mannschaftskabine, gehe weiter über die gut gepflegten Rasenplätze und ende noch lange nicht bei der tollen Atmosphäre unter Flutlicht im Karli.

Zum sportlichen Verlauf mutmaßten die Spieler, am Anfang der Spielzeit und auf des Gegners Platz habe man noch nicht das rechte Zutrauen in das eigene Leistungsvermögen gehabt. Doch inzwischen habe sich die Truppe, die auch nach dem Training oder an freien Tagen viel Zeit miteinander verbringt,  gefunden. Den vier verlustig gegangenen Punkten im eigenen Stadion gegen Auerbach und Plauen trauere man zwar nach, jedoch ist die Saison noch lang und es bestehen noch viele Möglichkeiten zum dreifachen Punktgewinn. Die erste Chance am Samstag in Meuselwitz soll schon genutzt werden. Zu den Zukunftsaussichten befragt, waren sich auch hier beide Spieler einig. Beide würden gern mit Babelsberg 03 höherklassig spielen. Nicht erst nach dem gestrigen Abend kann man dem nur beipflichten. Wer wollte das nicht?