FLB-Pokal, Halbfinale: Germania 90 Schöneiche vs. Babelsberg 03 0:1 (0:0) n.V.

 

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Babelsberg 03 steht im Finale des Landespokals 2013/2014! Beim Pokalspiel gegen Germania 90 Schöneiche fiel der späte Führungstreffer durch Maximilian Zimmer per Elfmeter in der Nachspielzeit.

Zuvor zeigte sich ein über weitere Strecken schüchternes Spiel mit wenigen Torchancen. Beide Mannschaften agierten verhalten und versuchten auf den einen Glückstreffer zu vertrauen. Dieser fiel letztlich zugunsten der Babelsberger in der 99. Minute nach einem Foul im Strafraum. „Maxi“ Zimmer täuschte den Keeper und zog unhaltbar in die linke Torhälfte.


Die Statistik ist beendet

Erfolgreiche Nulldrei-Spiele mit meiner Frau zu sehen ist ungefähr so wahrscheinlich, als dass die Größten der Welt, die als einziges Team in der Regionalliga Fußball spielen wollen und können (vgl. 1. FC Magdeburg, der), in dieser Saison noch Neustrelitz den Relegationsplatz wegnehmen. Nun möchte ich beileibe nicht behaupten, dass es an ihr liegt, dennoch erscheint eine kurze historische Aufarbeitung notwendig, um den Gedankengang des Autors zu verstehen. Sah sie ihr erstes Nulldrei-Spiel nach dem Ostseeurlaub gegen Saarbrücken (1:3), so folgte ca. ein Jahr später das 1:2 im Freundschaftsspiel gegen St. Pauli. Die geniale Idee meinerseits, den Erfolg bei Auswärtsspielen zu suchen, brachte mit dem 0:3 in Bielefeld auch nicht den gewünschten Erfolg. Nichtsdestotrotz erfolgte ein weiterer Versuch, allein schon aus dem Grund, dass jede noch so sinnlose Statistik irgendwann beendet werden muss. Somit ging es für mich zum zweiten Nulldrei-Spiel innerhalb von vier Tagen nach Schöneiche, ein Ort mit knapp 12.000 Einwohnern an der Ostgrenze Berlins. Die dort ansässige Germania gewann bereits vor 10 Jahren einmal den Brandenburger Landespokal und erwischte dann das Toplos TSV 1860 München in der ersten Runde des DFB-Pokals – 1500 Zuschauer kamen damals in das Stadion der Förster.

Nun stand jedoch erst einmal das Halbfinale des Landespokals 13/14 an. 03-Trainer Cem Efe schickte das bestmögliche Team in die Partie und hätte fast nach drei Minuten das erste Mal jubeln können. Eine Daniel Becker-Ecke köpfte Zlatko Hebib an die Oberkannte der Latte. Zwar überzeugten die heute in rotspielenden Gäste hinsichtlich des Ballbesitzes, klare Chancen blieben in der Folge jedoch Mangelware. Für Offensivaktionen beim Gastgeber sorgte Philipp Karras, der sich ein ums andere Mal gegen mehre 03-Akteure behaupten konnte. In Minute 19 setzte sich Karras geschickt durch, sein Schuss landete jedoch knapp neben dem Pfosten. Gut acht Zeigerumdrehungen später tauchte Lucas Albrecht nach einem fulminanten Diagonalpass von Schwarz im Schöneicher Strafraum auf, Keeper Klose rettete hervorragend. Ein Becker-Schuss beendete die erste Halbzeit.

Die Germania merkte im zweiten Spielabschnitt, dass gegen Nulldrei mehr geht. Mit guten Laufwegen auf ihrer Seite sowie zahlreichen Fehlpässen auf der anderen Seite wurde es spannender, wenngleich Großchancen an zwei Fingern abzuzählen waren. Ein Schuss der Gastgeber ging haarscharf am Tor vorbei, ein hübsch getretener Freistoß von Maximilian Zimmer segelte zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit in Richtung des Lattenkreuzes. Unglücklicherweise segelte jedoch auch Torwart Klose in die identische Richtung – Verlängerung, ein beachtlicher Erfolg für die clever agierenden Akteure des Gastgebers.

Etwas präziser agierten nun wieder die Babelsberger, was womöglich auch daran lag, dass die Kräfte des Teams von Tom Persich schwanden. Insbesondere der schon in der 53. Minute eingewechselte Makangu sorgte immer wieder für Lücken in der Germania-Defensive. Folgerichtig kamen die Nulldreier wieder dichter vor das Tor. So zum Beispiel Heiko Schwarz, der innerhalb des Strafraum in der 99. Minute gelegt wurde. Maximilian Zimmer verwandelte kompromisslos zum wichtigen 1:0. Es sollte das einzige Tor bleiben, wenngleich sowohl Makangu als auch zweimal Druschky noch weitere Einschusschancen besaßen. Viel wichtiger als die Spielweise war jedoch der Einzug ins Finale – dort wartet die nur aus arbeitenden Spielern bestehende Truppe von Optik Rathenow. Der Finalort wird noch ausgelost. Was bleibt, ist auch, dass jede noch so bescheidene Statistik einmal ein Ende hat. Meine Frau sah jedenfalls ihren ersten Nulldrei-Sieg!

Matzetias


Tore: 0:1 Zimmer (99./FE)

Zuschauer: 537 (die angegebene Zahl – die tatsächliche dürfte deutlich höher gewesen sein)

Schöneiche: Klose – Wisnewski, Huppert, Wahl, Hörig, Karlsch, Schadow (69. Kalbus), Tuchtenhagen, Kulecki, Karras, Norchardt

Nulldrei: Gladrow – Mihm, Rode, Hebib, Schwarz (107. Druschky), Becker (64. Blazynski), Albrecht, Prochnow, Sindik, Zimmer, Lemke (53. Makangu)